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Editorial: Ferne Nachbarn

Liebe Leserin, lieber Leser,

erinnern Sie sich noch an Voyager 1? Im September 1977 gestartet, zog die Raumsonde der NASA in den Folgejahren an Jupiter und Saturn vorbei. Die von ihr aufgenommenen Bilder lieferten uns völlig neue Einsichten in die Welt der Riesenplaneten und ihrer Monde. Nun, 35 Jahre später, ist dieser Kundschafter immer noch aktiv. Damit gilt Voyager 1 nicht nur als einer der größten Erfolge der wissenschaftlichen Raumfahrt, sondern sie ist mit einer Distanz von mehr als 18 Milliarden Kilometern auch das am weitesten von der Erde entfernte, von Menschenhand gebaute Objekt. Ihre Funksignale, die mit Lichtgeschwindigkeit unterwegs sind, brauchen mehr als 17 Stunden, um zu uns zu gelangen.

Viele weitere Sonden folgten Voyager 1 nach und erkundeten die Himmelskörper jenseits des Mars. In der Zwischenzeit haben nicht nur alle großen Planeten Besuch von der Erde bekommen, sondern auch mehrere Kometen und Planetoiden. Diese Einblicke in das äußere Sonnensystem zeigen uns die enorme Vielfalt der Welten »da draußen« und erlauben uns somit eine neue Perspektive auf unseren eigenen Planeten. Manfred Gottwald bringt uns im letzten Teil seiner Serie die Missionen zu den großen und kleinen Körpern des Sonnensystems näher (S. 52).

Bis auf Weiteres unzugänglich für direkte Besuche bleiben die Planeten, die um andere Sterne kreisen. Wir können Sie nur mit Mitteln der Astronomie aus der Ferne erkunden. So bleibt auch der jüngst entdeckte Exoplanet, der sich in dem uns nächsten Sternsystem Alpha Centauri befindet, vorerst nur wenig mehr als eine Delle in einer Messkurve (S. 36). Um die Strecke von 4,3 Lichtjahren dorthin zurückzulegen, wäre eine Sonde mit der Geschwindigkeit von Voyager 1 rund 78 000 Jahre unterwegs.

Herzlichst grüßt Ihr

Uwe Reichert

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