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Archäologiegeschichte: Forscher hinter feindlichen Linien

Mitten im Ersten Weltkrieg reist der deutsche Archäologe Theodor Wiegand in den erbittert umkämpften Nahen Osten. Stets umgeben vom Grauen des Kriegs erkundet er die historischen Stätten der Region - und rettet manche vor dem Untergang.
Die steilen Sandsteinfelsen der Schlucht schillern purpurfarben. Das Gebrüll der Kamele dröhnt wie Donner. An der Spitze der kleinen Karawane schreitet der deutsche Archäologe Theodor Wiegand in der Uniform eines Offiziers der Deutschen Orientarmee. Die Schlucht wird immer enger. Mit leichtem Gefälle scheint sie ins Nirgendwo zu führen. Doch plötzlich öffnet sie sich – und gewährt einen atemberaubenden Anblick. An der gegenüberliegenden Felswand, unmittelbar vor den Männern, erhebt sich tempelgleich eine prachtvolle Grabfassade. Selbst der durch viele Ausgrabungen im Orient erfahrene Wiegand ist überwältigt: "Unbeschreiblich dieser Eindruck, wie man plötzlich heraustretend vor dem Khazne al-Firaun steht. Hier Natur in unbändiger Form, dort in edelste, feinste Stilform verwandelt, … wer mir das einmal vorausgesagt hätte, den hätte ich für verrückt erklärt."

Es ist der 15. Dezember 1916 – und Wiegand am Ziel seiner Wünsche. Vor ihm liegt Petra, die legendäre Hauptstadt des Nabatäerreichs – erbaut und erblüht in den Jahrhunderten vor und nach Christus.

Kaum 50 Kilometer entfernt kämpfen auf der Sinaihalbinsel die Armeen des Osmani­schen Reichs gemeinsam mit deutschen und österreichischen Verbänden gegen die Truppen des Britischen Empire. Die Versorgung in der Wüste ist schwierig. Trotzdem ist es Wiegand gelungen, das "Deutsch-Türkische Denkmalschutzkommando" aufzustellen. Ziel der Mission: die Aufnahme historischer Stätten in den umkämpften Gebieten Syriens und Palästinas ...

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