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Standpunkt: Gebrochene Versprechen

Ein Lehrstück darüber, wie leicht Hirnforscher bei der Interpretation ihrer Ergebnisse über das Ziel hinausschießen
In einer Studie, die Ende 2009 im Fachjournal "Neuron" erschien, untersuch­ten Neuroökonomen die Hirnaktivität unehrlicher Personen. Die Ergebnisse weisen laut der Autoren Thomas Baumgartner und Ernst Fehr von der Universität Zürich sowie Urs Fischbacher von der Universität Konstanz darauf hin, dass Menschen, die mit großer Wahrscheinlichkeit ein Versprechen brechen, einen emotionalen Konflikt erleben. Die Forscher zogen daraus weit reichende Schlüsse: Ein einzigartiges, "betrügerisches" Muster von neuronaler Aktivität erlaube es nicht nur, ehrliche und unehrliche Menschen voneinander zu unterscheiden. Man könne allein durch den Blick ins Gehirn sogar vorhersagen, ob sich eine Person zukünftig fair verhalten werde oder nicht ...

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  • Quellen
Quellen

Baumgartner, T. et al.: The Neural Circuitry of a Broken Promise. In: Neuron 64, S. 756-770, 2009.

Greene, J. D. et al.: An fMRI Investigation of Emotional Engagement in Moral Judgment. In: Science 293, S. 2105-2108, 2001.

Poldrack, R. A.: Can Cognitive Processes be Inferred from Neuroimaging Data? In: Trends in Cognitive Science 10(2), S. 59-63, 2006.

Schleim, S., Rosier, J. P.: fMRI in Translation: the Challenges Facing Real-World Applications. In: Frontiers in Human Neuroscience 3(63), S. 1-7, 2009.


Literaturtipp

Schleim, S.: Gedankenlesen: Pionierarbeit der Hirnforschung. Heise Verlag, Hannover 2008.
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