Direkt zum Inhalt
Login erforderlich
Dieser Artikel ist Abonnenten mit Zugriffsrechten für diese Ausgabe frei zugänglich.

Anthropologie: Gene der Neandertaler

Analysen des Neandertalererbguts glätten manchen Streit unter Forschern. Nur einige Gene aus der weit zurückliegenden gemeinsamen Vorzeit gleichen den unseren.
Verbreitungsgebiet Neandertaler
Gespannt warten wir alle auf die erste vollständige Sequenzierung des Genoms von Neandertalern. Es dürfte nicht mehr lange dauern, bis die Welt mehr darüber erfährt, was uns genetisch von diesen Menschen trennt - und was nicht. Der Paläogenetiker Svante Pääbo und sein Team am Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig sind dabei, das Zellkern-Genom – die so genannte Kern-DNA – des Neandertalers komplett zu entziffern. Vielleicht legen die Forscher schon in diesen Monaten die erste komplette Version davon vor. Daten zu 60 Prozent jenes Erbguts konnten sie bereits vor über einem Jahr bekannt geben.

Vor zwei Jahren gelang es, eine andere DNA der Neandertaler ganz zu erfassen: ihr mitochondriales Genom. Michochondrien sind Zellorganellen mit einem gesonderten Erbgut, die gewissermaßen als Kraftwerke der Zellen fungieren. Dieses Genom wird nur über Frauen mit den Eizellen weitervererbt. Aber auch mehrere Gene aus dem Zellkern von Neandertalern kennen wir inzwischen, die interessante Einblicke lieferten. Alle Rätsel um diese Ureuropäer werden solche Studien sicherlich nicht lösen können. Bisher erbrachten sie immerhin vier wichtige Erkenntnisse, die wir hier darstellen wollen.

Als erstes Hauptergebnis möchten wir den tatsächlich beträchtlichen genetischen Abstand zwischen uns, also dem so genannten modernen Menschen (Homo sapiens), und dem Neandertaler (Homo neanderthalensis) nennen. Die Genetiker ermittelten ihn sowohl durch Analysen einzelner Gene aus dem Zellkern als auch durch Vergleiche von Sequenzen der Mitochondrien-DNA...

Kennen Sie schon …

Spektrum - Die Woche – Zwei junge Forscher stellen die Mathematik auf den Kopf

Treten Sie ein in den Bonner Hörsaal, in dem zwei junge Mathematiker im Juni 2022 damit begannen, durch ihren revolutionären Ansatz der verdichteten Mengen die Regeln des Fachs neu zu schreiben! Außerdem in dieser Ausgabe: ein mutiger Vermittlungsansatz im ewigen Streit der Bewusstseinstheorien.

Spektrum - Die Woche – Stephen Hawking lag mit Schwarzen Löchern falsch

Aufruhr in der Physik: 60 Jahre lang wurde die Theorie der unendlich großen Schwerkraft im Kern von Schwarzen Löchern allgemein angenommen. Nun sorgt der Mathematiker Roy Kerr für Zweifel. Lag Hawking falsch? Außerdem in der »Woche«: Warum es für manche Menschen unmöglich scheint, »Nein« zu sagen.

Spektrum Kompakt – Neandertaler - Menschen wie wir

Neandertaler waren primitiv und dem Homo sapiens weit unterlegen? Irrtum. Mit modernen Analysemethoden untersuchten Forscher Zähne, Genom und Artefakte. Die Ergebnisse zeigen: Moderne Menschen und Neandertaler haben mehr gemeinsam als gedacht.

Schreiben Sie uns!

Beitrag schreiben

Wir freuen uns über Ihre Beiträge zu unseren Artikeln und wünschen Ihnen viel Spaß beim Gedankenaustausch auf unseren Seiten! Bitte beachten Sie dabei unsere Kommentarrichtlinien.

Tragen Sie bitte nur Relevantes zum Thema des jeweiligen Artikels vor, und wahren Sie einen respektvollen Umgangston. Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften nicht zu veröffentlichen und Ihre Kommentare redaktionell zu bearbeiten. Die Zuschriften können daher leider nicht immer sofort veröffentlicht werden. Bitte geben Sie einen Namen an und Ihren Zuschriften stets eine aussagekräftige Überschrift, damit bei Onlinediskussionen andere Teilnehmende sich leichter auf Ihre Beiträge beziehen können. Ausgewählte Zuschriften können ohne separate Rücksprache auch in unseren gedruckten und digitalen Magazinen veröffentlicht werden. Vielen Dank!

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.