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Springers Einwürfe: Grenzen des Wachstums

Wie extrem ein Lebewesen bestimmte Merkmale ausprägt, hängt in vielen Fällen davon ab, was ein anderes überhaupt noch wahrnehmen kann.
Porträt von Michael Springer

In der Schule lernten wir das Weber-Fechner-Gesetz, benannt nach den deutschen Naturforschern Ernst Heinrich Weber (1795 – 1878) und Gustav Theodor Fechner (1801 – 1887). Es besagt, dass die physiologische Stärke einer Reizempfindung nicht proportional zur physikalischen Intensität des Reizes wächst, sondern mit dem Logarithmus, das heißt umso schwächer, je größer der Reiz schon ist. Wenn wir in einem dunklen Zimmer erst eine, dann zwei Lampen anknipsen, erleben wir eine Verdopplung der Helligkeit. Doch bei 100 Lichtquellen bewirkt eine zusätzliche Lampe keinen wahrnehmbaren Unterschied mehr. Aus dem gleichen Grund messen wir Geräuschpegel mit der logarithmischen Dezibel-Skala.

Das "psychophysische Grundgesetz" bewährt sich auch überall im Tierreich – und es macht sich sogar in der Koevolution von Arten bemerkbar, die voneinander profitieren. Zum Beispiel ernähren sich südamerikanische Blütenfledermäuse ähnlich wie unsere Bienen von pflanzlichem Nektar und sorgen für Bestäubung und damit den Fortbestand der Gewächse, indem sie an verschiedenen Blüten lecken. Aber warum bieten die Pflanzen nur verdünnten Nektar an, statt mit hoch konzentriertem Stoff den Fortpflanzungserfolg nach Möglichkeit zu maximieren? ...

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  • Quelle

Nachev1, V. et al.: Cognition-Mediated Evolution of Low-Quality Floral Nectars. In: Science 355, S. 75 – 78, 2017

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