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Demenzpflege: Besser leben mit Demenz

Auch wenn der Grunderkrankung medizinisch meist nicht beizukommen ist: Menschen mit Demenz können dem geistigen Abbau entgegenwirken. Sie darin zu unterstützen, lohnt sich auch für pflegende Angehörige.
Seniorin

Vor einiger Zeit machte ich einen Patientenbesuch, an den ich mich noch lebhaft erinnere. Zu meiner Tätigkeit gehört, Menschen mit Demenz und deren Angehörige zu Hause zu besuchen, um zu erforschen, wie sie in ihrer häuslichen Umgebung zurechtkommen. Frau Friedmann, die Patientin, schwirrte nur so im Haus herum, während ich mit ihrem Mann einen Fragebogen ausfüllte. Genau diese Unruhe war es auch, die Herrn Friedmann besonders zu schaffen machte: Er klagte darüber, seine Frau kaum aus den Augen lassen zu können, geschweige denn allein im Haus – das Risiko sei einfach zu groß, dass sie das Bügeleisen anlasse oder vergesse, den Herd auszuschalten.

Dieses Beispiel ist Alltag für die Patienten und ihre Familien. Bis zu 1,6 Millionen Menschen sind laut Bundesministerium für Gesundheit hier zu Lande an einer Demenz erkrankt; bis 2050 könnte sich die Zahl noch verdoppeln. Durch die Krankheit belastet sind hingegen noch wesentlich mehr, denn die Demenz verändert in der Regel auch das Leben der Familienmitglieder. Sie müssen sich mehr und mehr um die erkrankte Person kümmern und zunehmend als Pfleger fungieren.

Besonders in Erinnerung geblieben ist mir der Besuch bei den Friedmanns, weil mir der Ehemann eine sehr gute Frage stellte: Was man denn gegen die Symptome seiner Frau tun könne, außer ihr Medikamente zu geben? Tatsächlich beschäftigen sich Wissenschaftler seit Längerem mit dieser Frage. Es zeigte sich, dass geeignete Pflegemaßnahmen und die Unterstützung der Angehörigen den Verlauf einer Demenzerkrankung durchaus beeinflussen können ...

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