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"Hunderte, ja Tausende von Maden!"

Skorbut, Schnaps und Langeweile: Im 18. Jahrhundert war das Leben auf hoher See kein Zuckerschlecken – für James Cooks Matrosen aber vergleichsweise erträglich.
eute scheint uns das Vergehen lässlich – doch für William Greenslade endete es mit dem Tod: Der gerade erst 20 Jahre alte Marinesoldat an Bord der "Endeavour" hatte ein Stück Robbenfell geklaut, um sich daraus einen Tabaksbeutel zu nähen – und war erwischt worden. Von den eigenen Kameraden. Obschon selbst der Bestoh­lene keine große Sache daraus machen wollte, beklagten die Kameraden das Vergehen "in den schwärzesten Farben", so der Botaniker an Bord der "Endeavour", Joseph Banks, in seinem Tagebuch. Sie warfen Greenslade ein "unverzeihliches Verbrechen vor" und drohten, wenn der Geschädigte die Sache nicht anzeige, würden sie es tun.

Tatsächlich zählte Diebstahl in jener Zeit zu den Verbrechen an Bord eines Schiffs, die mit dem Tod bestraft werden konnten. Allerdings wurden Hinrichtungen auf See meist nur bei Mord, Brandstiftung oder Meuterei vollzogen. Und das aus gutem Grund, schließlich konnte man für den fehlenden Mann kaum Ersatz finden. Deshalb machte, wer fluchte, bei der Wache einschlief, eine Schlägerei anfing, einen Befehl verweigerte, der "schändlichen Sünde mit Mann oder Tier" oder ähnlicher Vergehen überführt wurde, meist "nur" Bekanntschaft mit der neunschwänzigen Katze, einer Peitsche mit neun geflochtenen Tauenden, die zur steten Mahnung an exponierter Stelle in einem Beutel aufgehängt war. Als auf der "Endeavour" nach drei Wochen zum ersten Mal "die Katze aus dem Sack gelassen" wurde, galt sie zwei Matrosen, die sich geweigert hatten, ihre Ration Frischfleisch zu essen ...

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