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Kosmologie: Inventur des dunklen Alls

Astronomen haben erste Daten aus dem "Dark Energy Survey" ausgewertet. Mit dieser Himmelsdurchmusterung untersuchen sie, wie sich un­sichtbare Materie- und Energieformen auf die Strukturen im Universum auswirken. Die vor­läufigen Ergebnisse passen zum Standardmodell – mit spannenden Abweichungen im Detail.
Der Dark Energy Survey (DES) hat in einem großen Abschnitt des südlichen Sternenhimmels bestimmt, wie stark sich die Materie in gewissen Regionen sammelt. Die Messungen liefern Hinweise auf das Wechselspiel von Dunkler Materie und Dunkler Energie: Letztere treibt Galaxien auf großen Skalen auseinander, während Dunkle Materie anziehend wirkt und so lokale Anhäufungen verstärkt.

Mit dem Teleskopexperiment Dark Energy Survey (DES) vermessen Astronomen systematisch die Verteilung von Galaxien und bestimmen so indirekt die Menge an Dunkler Energie und Dunkler Materie im Universum. Nun liegt die von vielen Kosmologen lange ersehnte Datenanalyse des ersten Betriebsjahres vor. Sie wurde im August 2017 auf der DES-Website veröffentlicht und beruht auf der Beobachtung von 26 Millionen Galaxien in einem großen Bereich des südlichen Sternenhimmels. Das Resultat weicht ein wenig von früheren Schätzungen ab, bestätigt aber im Grundsatz eine zentrale Erkenntnis der modernen Physik: Das Universum besteht zu 74 Prozent aus Dunkler Energie und zu 21 Prozent aus Dunkler Materie, während die normale, sichtbare Materie lediglich die verbliebenen fünf Prozent ausmacht.

Diese Ergebnisse beruhen auf den Daten der ersten Beobachtungsphase des Teleskops, die im August 2013 begann und sechs Monate andauerte. Seitdem gab es drei weitere Messdurchläufe. Im August 2017 startete das Experiment in seine fünfte und zunächst letzte regulär geplante Saison. Ein 400 Kopf starkes Team analysiert die Daten abschnittsweise und testet dabei die Theorien über die Natur der beiden unsichtbaren Substanzen, die den Kosmos beherrschen, vor allem die Dunkle Energie ...

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