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Kriminalistik: "Keiner kann aus seiner sprachlichen Haut"

Jeder Mensch hinterlässt charakteristische Spuren - auch in seinen Texten, sagt der Linguist und Sprachprofiler Raimund Drommel. Seit seinem ersten Auftrag im Jahr 1986 trug er in mehr als 1000 Fällen dazu bei, die Verfasser anonymer Briefe zu ermitteln.
Raimund Drommel

Herr Drommel, Sie behaupten, unsere geschriebene Sprache sei ähnlich unverwechselbar wie ein Fingerabdruck. Was bedeutet das?
Das ist natürlich eine Metapher. Anders als ein Fingerabdruck verändert sich im Lauf des Lebens unsere Art zu schreiben und zu sprechen. Sie wechselt auch je nach Situation, in der wir uns gerade befinden, und je nach Art der Schreiben, die wir verfassen – Liebesbrief, Doktorarbeit oder Geschäftsbrief. Aber keiner kann aus seiner sprachlichen Haut. Unser Sprachstil ist das Ergebnis unserer Individualität, das heißt all unserer Prägungen und auch unserer psychischen Konstitution.
Und was genau macht unseren Sprachstil so einzigartig?
Wir unterscheiden uns darin, wie oft wir bestimmte Wörter, Wortgruppen, Redewendungen oder Metaphern verwenden, und wir machen oft charakteristische Fehler – etwa in Rechtschreibung, Satzbau oder Zeichensetzung ...

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  • Literaturtipps

Drommel, R.: Der Code des Bösen. Die spektakulären Fälle des Sprachprofilers. Heyne, München 2011
Sprachprofiling am Beispiel von zwölf Fallgeschichten

Drommel, R.: Sprachwissenschaftliche Kriminalistik und Sprachprofiling. Anfänge, Kontroversen, Meilensteine, Fallbeispiele. Grazer Lin­guistische Monographien, Graz 2011
Sammelband zu den wissenschaftlichen Hintergründen

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