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Titelthema: Magie im Mittelalter

Für Priester, Bäuerinnen und Heiler waren magische Rituale bis in die Neuzeit hinein tägliches Handwerk – verteufelt wurden die Praktiken erst von Theologen des 14. und 15. Jahrhunderts
"Knochen zu Knochen, Blut zu Blut, Glied zu Glied, als seien sie zusammengefügt!" So lautet die Über­setzung des "Zweiten Merseburger Zauberspruchs", der die Heilkraft des Gottes Wotan beschwört. Die Verse wurden im 19. Jahrhundert zufällig in einer Schrift voller christlicher Texte und Gebete aus dem 10. Jahrhundert entdeckt – ohne erkennbaren Bezug zum Rest. Wie kommen die heidnischen Formeln in ein Kirchenbuch? Bis heute haben Historiker auf diese Frage keine befriedigende Antwort gefunden. Allerdings verrät die Überlieferungsgeschichte der beiden Merseburger Sprüche einiges darüber, wie das heidnische Weltbild im frühen Mittelalter vom christlichen abgelöst wurde: Mit der Taufe bekehrten sich die Menschen zu Christus und sagten sich von den alten Göttern los. Ihre magischen Rituale gaben sie deshalb freilich nicht unbedingt auf. Das belegen zahlreiche Zaubersprüche, die jenen aus der Mersebuger Handschrift inhaltlich und formal enorm gleichen – bis auf einen Unterschied: Die Namen der germanischen Götter wurden durch Gottvater, Jesus Christus und den Heiligen Geist ersetzt …

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