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Druiden: Mistelzweig und Menschenopfer

Die Chronisten der Antike schildern uns druidische Rituale in allen Fassetten. Doch mit der Wahrheit scheinen sie es nicht immer genau genommen zu haben. Nur langsam lüften Historiker und Archäologen den Schleier, der die ­Dru­iden noch immer umgibt.
Mit ihren wilden Kriegerscharen hielten die Kelten in den vier Jahrhunderten vor Christi Geburt Griechen und Römer in Atem. Doch wenn zeitgenössische Autoren von den Kelten berichteten, durften sie nicht fehlen: die Druiden, jene mysteriösen Priester, die mit ihrer politischen Macht und ihrem geheimen Wissen auf eine Mischung aus Argwohn und Faszination stießen. "Manche behaupten, die Beschäftigung mit der Philosophie habe ihren Anfang bei den Barbaren genommen", schrieb vor rund 1800 Jahren der griechische Autor Diogenes Laertios in seinem Buch über Leben und Meinungen berühmter Philosophen. "Es habe nämlich bei den Persern die Magier, bei den Babyloniern und Assyrern die Chaldäer, bei den Indern die Gymnosophisten und bei den Kelten die so genannten Druiden gegeben."

Doch wie so oft, wenn es um die Erforschung der Druiden geht, liefert uns auch Diogenes Laertios nur Wissen aus zweiter Hand. Und dessen Ursprünge sind unsicher. Gewiss ist aber, dass die keltischen Priester spätestens seit dem 1. Jahrhundert v. Chr. bei den Griechen und Römern durchaus als Philosophen geachtet waren.

Eines der ältesten Zeugnisse der druidischen Weltanschauung stammt aus der Feder von Julius Cäsar. In seinem "Gallischen Krieg" heißt es: "Viel disputieren sie über die Gestirne und ihren Lauf, die Größe der Welt und der Erde, die Natur der Dinge und das Walten und die Macht der unsterblichen Götter und geben das dann an die Jugend weiter." Funde wie der Bronzekalender von Coligny (siehe Bild S. 52) bestätigen diese Aussagen&nsbp;...

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  • Literaturhinweise

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