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Krebsimpfung: Mit Hitzeschockproteinen gegen Krebs
Ihre neu entdeckten Funktionen in der Immunabwehr
machen die Hitzeschockproteine zu
wichtigen Verbündeten im Kampf gegen Krebs,
Infektions- und Autoimmunkrankheiten.
Ein Universitätslabor in Pavia im Jahr
1962: Erschrocken bemerkt der junge
italienische Genetiker Ferruccio
Ritossa, dass jemand versehentlich
den Thermostaten des Inkubators hochgestellt
hat, in dem er Taufliegen züchtet. Als er
trotzdem Zellen der so misshandelten Tiere
mikroskopiert, entdeckt er an ungewohnten
Stellen der Chromosomen verdickte Abschnitte
– was nur bedeuten konnte, dass
dort Gene für Proteine abgelesen wurden. Denn die Forscher wussten damals
schon, dass solche Aufblähungen, so genannte
Puffs, bei Taufliegen von Gentätigkeit
zeugen. In diesem Fall hatte offensichtlich
die hohe Temperatur bestimmte Gene aktiviert.
Tatsächlich ließ sich der Effekt reproduzieren.
Deswegen erhielten jene Stellen
später die Bezeichnung Hitzeschock-Loci,
und ihre Produkte heißen Hitzeschockproteine,
abgekürzt HSPs.
Anfangs glaubten die Genetiker, eine derartige Reaktion gäbe es nur bei Taufliegen. Erst 15 Jahre später fanden sie die betreffenden Proteine auch bei den verschiedensten anderen Organismen, einschließlich Säugetieren. Außerdem erkannten sie mit der Zeit ihre Allgegenwart und ihre erstaunlich verschiedenartigen Funktionen – was sicherlich zu den faszinierendsten Entdeckungen der modernen Biologie zählt. Heute wissen wir: Diese Proteine sind für jegliches Leben grundlegend, und zwar nicht nur auf der Zell-, sondern auch auf der Organismen-, ja selbst auf der Populationsebene.
Zwar sprechen die Forscher noch immer meist von Hitzeschockproteinen, doch eigentlich ist diese Bezeichnung viel zu eng. Die HSPs sind uralt. Was sie leisten, gehört zu den allerfrühesten Überlebensmechanismen, die während der Evolution stets bewahrt blieben. Sogar für die Evolution selbst sind sie nützlich. HSPs entstehen insbesondere in zellulären Stress-, also Extremsituationen – weswegen Biologen sie manchmal auch Stressproteine nennen. Das kann übermäßige Wärme sein, aber auch vieles...
Anfangs glaubten die Genetiker, eine derartige Reaktion gäbe es nur bei Taufliegen. Erst 15 Jahre später fanden sie die betreffenden Proteine auch bei den verschiedensten anderen Organismen, einschließlich Säugetieren. Außerdem erkannten sie mit der Zeit ihre Allgegenwart und ihre erstaunlich verschiedenartigen Funktionen – was sicherlich zu den faszinierendsten Entdeckungen der modernen Biologie zählt. Heute wissen wir: Diese Proteine sind für jegliches Leben grundlegend, und zwar nicht nur auf der Zell-, sondern auch auf der Organismen-, ja selbst auf der Populationsebene.
Zwar sprechen die Forscher noch immer meist von Hitzeschockproteinen, doch eigentlich ist diese Bezeichnung viel zu eng. Die HSPs sind uralt. Was sie leisten, gehört zu den allerfrühesten Überlebensmechanismen, die während der Evolution stets bewahrt blieben. Sogar für die Evolution selbst sind sie nützlich. HSPs entstehen insbesondere in zellulären Stress-, also Extremsituationen – weswegen Biologen sie manchmal auch Stressproteine nennen. Das kann übermäßige Wärme sein, aber auch vieles...
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