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Springers Einwürfe: Problematische Moral der Maschinen

Wir sind dabei, Entscheidungen über Leben und Tod an autonome Fahrzeuge zu delegieren. Was heißt das im konkreten Einzelfall?
Porträt von Michael Springer

Polizist Del Spooner hasst die humanoiden Roboter, die anno 2035 das Straßenbild beherrschen. Den Grund erklärt der Film "I, Robot" mit einer Rückblende: Als bei einem Unfall sowohl Spooner als auch ein kleines Mädchen zu ertrinken drohten, rettete ein vorbeikommender Roboter ihn statt des Mädchens, weil er Spooners Überlebenswahrscheinlichkeit deutlich höher einstufte als ihre.

Ein ähnliches ethisches Dilemma ist inzwischen nicht mehr Sciencefiction, sondern höchst aktuell, seit autonome Fahrzeuge – vorläufig noch auf Teststrecken – tausende Kilometer zurücklegen. Angenommen, direkt vor einem selbstfahrenden Auto laufen Kinder auf die Straße. Das Lenkprogramm steht nun vor der Wahl, in den Gegenverkehr oder auf den dicht bevölkerten Gehsteig auszuweichen – oder die Kinder zu überfahren.

Die Entscheidung liegt letztlich beim Programmierer, der Prioritäten setzt. Sind Kinder schutzwürdiger als Erwachsene? Dürfen Sachschäden gegen Verletzungen aufgerechnet werden? Ab welcher Anzahl wahrscheinlich überfahrener Passanten steuert das Programm lieber in den Gegenverkehr und riskiert eine Massenkarambolage mit schwer absehbaren Folgen? ...

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  • Quellen

Bonnefon, J.-F. et al.: The Social Dilemma of Autonomous Vehicles. In: Science 352, S. 1573 – 1576, 2016

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