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Schwangerschaft: Ratgeber: Stress abbauen in der Schwangerschaft

Sie erwarten Nachwuchs, können die Schwangerschaft aber nicht so recht genießen? Sie machen sich Sorgen, ob es Ihrem Kind gut geht, und befürchten, das Familienleben könne Sie überfordern? Solche Gedanken geistern den meisten Schwangeren hin und wieder im Kopf herum. Nehmen sie überhand, ist professionelle Hilfe ratsam.
Nicht nur ­Sonnenschein

In der Tür unseres Sprechzimmers an der Frauenklinik Basel steht Frau B. Wie ihr Bauch verrät, erwartet sie bald Nachwuchs. Zielstrebig setzt sie sich auf einen Stuhl und blickt mich erwartungsvoll an. Ich stelle mich vor und frage, was sie zu uns führt. Schon beginnen ihre Augen zu glänzen, und eine Träne läuft über ihre Wange.

Frau B. ist in der 22. Woche schwanger. Obwohl sie und ihr Mann sich schon lange ein Kind wünschen, kann sie sich im Moment nicht so recht über die Schwangerschaft freuen. Sie fühlt sich überfordert und weiß nicht, wie sie das alles schaffen soll – Kind, Arbeit, Familienleben, Freunde. Zudem leidet sie unter Ängsten. Sie macht sich Sorgen, ob die Schwangerschaft gut verläuft, und befürchtet, ihrem Kind könne etwas passieren. Auch vor der Geburt hat sie große Angst. Sie erträgt Schmerzen schlecht und weiß nicht, wie sie die Entbindung überstehen soll. Frau B. grübelt manchmal bis tief in die Nacht ­hinein und fürchtet, ihre Sorgen könnten sich wiederum ungünstig auf das Kind auswirken. Sie schläft deshalb schlecht und fühlt sich oft müde und erschöpft.

Ergeht es Ihnen ähnlich? Das wäre nicht verwunderlich, denn kaum ein anderes Lebensereignis weckt so viele verschiedene Emotionen wie eine Schwangerschaft. Da ist einerseits die gespannte Erwartung auf das neue Leben, andererseits gibt es auch immer wieder Zeiten großer Unsicherheit: Geht es dem Ungeborenen gut? Habe ich womöglich etwas Falsches gegessen? Ist das Zwicken im Bauch ein Vorbote der Wehen?

Auch der Körper von Schwangeren wandelt sich dramatisch. Das beschränkt sich nicht nur auf den wachsenden Bauch: Werdende Mütter sind beispielsweise oft von Stimmungsschwankungen und Müdigkeit geplagt. Natürlich beeinflussen auch vergangene Ereignisse das Befinden während der Schwangerschaft. So kann etwa eine frühere psychische Störung wieder durchbrechen oder die Erinnerung an eine vorige belas­tende Schwangerschaft.

Laut Umfragen fühlen sich rund 50 Prozent aller Schwangeren in der neuen Lebenslage gestresster als vor der Empfängnis ...

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  • Quellen und Literaturtipp

Literaturtipp

Riecher-Rössler, A. (Hg.): Psychische Erkrankungen in Schwangerschaft und Stillzeit. Karger, Basel 2011
Dieses Handbuch richtet sich insbesondere an Mediziner und Psychologen, enthält aber auch interessante Infos für Betroffene.


Quellen

Alder, J. et al.: Depression and Anxiety during Pregnancy: A Risk Factor for Obstetric, Fetal and Neonatal outcome? A Critical Review of the Literature. In: Journal of Maternal-Fetal and Neonatal Medicine 20, S. 189-209, 2007

Kaluza, G.: Stressbewältigung - Trainingsmanual zur psychologischen Gesundheitsförderung. 3. Auflage. Springer, Berlin Heidelberg 2004

Misri, S., Kendrik, K.: Treatment of Perinatal Mood and Anxiety Disorders: A Review. In: Canadian Journal of Psychiatry 52, S. 489-498, 2007

Van den Bergh, B. R. H. et al.: Antenatal Maternal Anxiety and Stress and the Neurobehavioral Development of the Fetus and Child: Links and Possible Mechanisms: A Review. In: Neuroscience and Biobehavioral Reviews 29, S. 237-258, 2005

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