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Artenschutz: Haiwanderungen auf der Spur

Im Ostpazifik verfolgen Forscher die Aufenthalte und Routen der großteils ­bedrohten Fische mit Sendern. Die Signale erbringen überraschende Erkenntnisse.
Walhai

Dieses Erlebnis steht mir nach über 30 Jahren vor Augen, als wäre es gestern gewesen. Mit einem kleinen Motorboot fuhren wir im Golf von Kalifornien in die Bahía de La Paz hinaus auf die ziegelroten Klippen der unbewohnten Insel Espíritu Santo zu, rund 150 Kilometer nördlich der Südspitze der Baja California. Auf dem Weg sahen wir in dem klaren, blauen Wasser keinen einzigen Fisch, doch plötzlich wurde es rundum lebendig. Überall spritzte es, weil sich unzählige Meerestiere über Rippenquallen, Krillkrebse und dergleichen hermachten. Mit einem surrenden Geräusch stieg ein fliegender Fisch auf der Flucht vor einer Goldmakrele in die Luft. Wir hatten den Unterwasserberg El Bajo erreicht, der aus über 1000 Meter Tiefe bis 20 Meter unter den Meeresspiegel aufragt.

Hastig legten mein Doktorvater Donald Nelson (1937 – 1997) und ich Schwimmflossen, Taucherbrillen und Schnorchel an und sprangen mitten hinein ins Gewühl. Die obere Wasserschicht wimmelte von kräftig gefärbten Makrelen, so weit das Auge reichte. Etwas tiefer tummelten sich Man­grovenschnapper (Graue Schnapper) von der Größe kleiner Hunde in einem riesigen ringförmigen Schwarm. Und schließlich begegneten wir einer Formation von über 100 Bogenstirn-Hammerhaien (Sphyrna lewini). Ich holte mehrmals tief Luft und tauchte dann durch ihren Schwarm hindurch ... die über drei Meter langen Kolosse wichen einfach ein wenig nach rechts und links aus. In 30 Meter Tiefe bewunderte ich ihre dunklen Silhouetten von unten. Als ich wieder zur Oberfläche kam, hinterließen laichende Zackenbarsche aufwärtsstoßend große weiße Wolken. ...

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