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Wasserkraft: Steter Tropfen sägt den Stein

Schon in der Antike machte man sich in Mühlen und Sägewerken die Kraft des Wassers zu Nutze. Doch wie diese ­Anlagen funktionierten, war bis vor Kurzem kaum bekannt.
Steter Tropfen sägt den Stein
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Vitruv schrieb, dass bei einer Getreidemühle die Drehung des Wasserrads über eine Welle – also seine verlängerte Achse – und über ein Zahnrad an seinem Ende auf ein weiteres Rad übertragen worden sei. Dieses übersetzte die senkrechte Rotation des Wasserrads in eine horizontale – und drehte so den Mühlstein. Skizzen solcher Anlagen kennen wir leider nicht, ebenso wenig Darstellungen einer von der Ruwer, einem Zufluss der Mosel, angetriebenen maschinelle Säge. Wir wissen von ihr nur durch den Dichter Ausonius, der 371 n. Chr. in seiner Ode "Mosella" schrieb: »In eiligen Kreisen/ dreht dort die Ruwer die Körner zermahlenden Steine und zieht durch/ glasglatte Blöcke aus Marmor die kreischenden Sägen und lässt von/ beiden Gestaden ein unablässiges Lärmen vernehmen.«

Tatsächlich gibt es wohl nur eine bildliche Überlieferung einer Mühle. Sie schmückte einen Sarkophag aus dem 3. Jahrhundert n. Chr., den italienische Archäologen vor einigen Jahren in Hierapolis ausgruben, einer antiken Stadt in Kleinasien. 2005 erkannte ich in dem Relief eine Steinsäge, die von einem Wasserrad angetrieben wurde. Dem Verstorbenen, einem gewissen Marcus Aurelius Ammianos, der sich in seiner Grabinschrift unverblümt als "geschickten Daedalus", also als genialen Erfinder, bezeichnete, kam es wohl darauf an, dass sein Werk nicht in Vergessenheit geriet, sondern auch noch lange nach seinem Tod die angemessene Würdigung erfuhr. …

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