Störenfriede im Hormonhaushalt
Eine große Anzahl Umweltchemikalien beeinträchtigt das Gleichgewicht der
Hormone in Organismen – nicht zuletzt auch bei Menschen. Forscher versuchen,
die molekularen Wirkmechanismen solcher Fremd- oder Xenohormone
zu verstehen, um medizinische und ökologische Schäden einzudämmen.
Seit rund fünf Jahrzehnten bemerken Forscher in der
Natur gravierende Anomalien der Geschlechtsorgane
bei verschiedensten Tierarten. Zu den spektakulärsten
Fällen gehörten in den 1990er Jahren Untersuchungen
von Louis Guillette und seinen Kollegen von der
University of Florida in Gainesville an Krokodilen. Ihnen war
aufgefallen, dass die Anzahl der Alligatoren im Apopka-See,
dem größten des Bundesstaats, drastisch abnahm. Auffallend
viele Männchen besaßen einen verkümmerten Penis.
Auch an deren Hoden entdeckten sie oft Fehlbildungen.
Daraufhin prüfte das Team den Untergrund des Sees –
und fand die Ursache: chlorhaltige Insektizide, die nach einem
Chemieunfall ins Wasser gelangt waren...
Schreiben Sie uns!
Beitrag schreiben