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Interview: "Suche nach der Stellschraube im Stoffwechsel"

Dank einer Art "Rasterfahndung" im menschlichen Genom haben Forscher in jüngster Zeit einige Risikogene für Schizophrenie entdeckt. Lassen diese auf die Entstehungs­mechanismen der Erkrankung schließen? Ein Gespräch mit der Medizinerin ­Marcella Rietschel vom Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim
Marcella Rietschel
Frau Professor Rietschel, Mediziner und Neurobiologen haben in den letzten Jahren etliche Genvarianten und Hirnanomalien entdeckt, die mit Schizophrenie einhergehen. Lässt sich anhand solcher biologischen Daten vorhersagen, ob jemand an dieser Störung erkranken wird?
Nein, man findet zwar systematische Unterschiede zwischen großen Stichproben von Gesunden und Erkrankten, aber da wir bei dieser Forschung immer nur Mittelwerte vergleichen und die Unterschiede sehr klein sind, kann man für den Einzelnen nicht vorhersagen, ob er ­erkranken wird. Jemand kann also biologisch ­gesehen die ungünstigsten Voraussetzungen mitbringen und dennoch zeitlebens gesund bleiben. Wenn zum Beispiel ein erstgradig Verwandter an Schizophrenie erkrankt ist, liegt die Chance, gesund zu bleiben, immer noch bei 90 Prozent. Umgekehrt können zum Beispiel Hirnscans eines schizophrenen Patienten völlig unauffällig aussehen. Die Diagnose wird heute immer noch ausschließlich anhand klinischer Symptome erstellt ...

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Spektrum - Die Woche – Stephen Hawking lag mit Schwarzen Löchern falsch

Aufruhr in der Physik: 60 Jahre lang wurde die Theorie der unendlich großen Schwerkraft im Kern von Schwarzen Löchern allgemein angenommen. Nun sorgt der Mathematiker Roy Kerr für Zweifel. Lag Hawking falsch? Außerdem in der »Woche«: Warum es für manche Menschen unmöglich scheint, »Nein« zu sagen.

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Spektrum der Wissenschaft – Evolution

»Evolution - Das Leben bahnt sich seinen Weg« nimmt Sie mit in die Frühzeit unserer Erde und wirft einen neuen Blick auf die Evolution. Wo entstand das Leben? Wie werden die Ökosysteme der Zukunft aussehen? Welch kulturellen Überreste von Tieren gibt es? Wie beeinflusst die Umwelt neben den Genen das Erscheinungsbild von Lebewesen?

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  • Literaturtipps
Rietschel, M.: Genetik schizophrener Störungen. In: Forum Neuroscience Schizophrenie. Thieme, Stuttgart 2006.

Kircher, T., Gauggel, S.: Neuropsychologie der Schizophrenie. Springer, Heidelberg 2008.
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