Direkt zum Inhalt
Login erforderlich
Dieser Artikel ist Abonnenten mit Zugriffsrechten für diese Ausgabe frei zugänglich.

Serie Physik (II ) | Beschleunigertechnik: Teilchenschleudern der Zukunft

Kaum liefert der Large Hadron Collider erste Ergebnisse, zerbrechen sich Physiker bereits den Kopf, welches Forschungsgerät den gigantischen Ringbeschleuniger demnächst ergänzen oder gar übertreffen könnte. Sie haben für dieses Ziel gleich mehrere Pfeile im Köcher.
Blick in den Kryostaten des International Linear Colliders

Mit dem Nachweis des Higgs-Bosons hat der Large Hadron Collider (LHC) seinem Ruf als Entdeckungsmaschine alle Ehre gemacht. Nun soll die 27 Kilometer im Umfang messende Protonenschleuder am Forschungszentrum CERN in der Nähe von Genf weitere Geheimnisse der Materie enträtseln und Hinweise auf eine neue Physik liefern. Denn die Wissenschaftsgemeinde ist überzeugt: Das bislang überaus erfolgreiche Standardmodell der Teilchenphysik kann nicht der Weisheit letzter Schluss sein.

Für Präzisionsmessungen ist der LHC allerdings nur beschränkt geeignet. Das liegt an den Geschossen, die er nutzt: wahlweise Protonen oder Kerne von Bleiatomen. Bei beiden handelt es sich um zusammengesetzte Teilchen. Atomkerne bestehen aus Neutronen und Protonen, und auch einzelne Protonen offenbaren bei hohen Energien ihren inneren Aufbau aus drei Quarks, die über so genannte Gluonen fest miteinander verklebt sind. Die Klebeteilchen – die Quanten der starken Kernkraft – können ihrerseits aus dem Nichts heraus kurzlebige Quark-Antiquark-Paare bilden, die sofort wieder verschwinden. Daher gleicht das Proton einer klumpigen Suppe aus realen und virtuellen Teilchen und Antiteilchen sowie Gluonen. Wenn nun zwei dieser Suppenschüsseln heftig zusammenstoßen, kann niemand genau sagen, was passiert: Trifft ein Quark auf ein anderes Quark? Oder auf ein Gluon, das sich bei hohen Kollisionsenergien wie ein massives Teilchen verhält? Oder prallen zwei Gluonen aufeinander? ...

Kennen Sie schon …

Spektrum - Die Woche – Gegen die Regeln

Dass das Standardmodell der Teilchenphysik Lücken aufweist, ist in der Fachwelt mittlerweile kein Geheimnis mehr, die Gründe für die häufigen Messabweichungen aber schon. Ursache könnten noch unbekannte Teilchen und Kräfte sein. Außerdem in der »Woche«: Bald schon Wasserstoffantrieb für Flugzeuge?

Spektrum der Wissenschaft – Unmögliches mit Quanten und Teilchen

»Unmögliches mit Quanten und Teilchen« nimmt Sie mit in die Welt der Quantenphänomene. Plasma-Labore widmen sich Themen vom Urknall bis zum Fusionsreaktor. Mehrere Experimente sollen der Unruh-Effekt demnächst nachweisen. Mit Lasern und kalten Atomen lassen sich manche Quantenphänomene auf größere Maßstäbe übertragen und somit extreme Phänomene eingehender untersuchen.

Spektrum - Die Woche – Das gestohlene Mädchen

Ein friedliches Familientreffen im August 1970 in der Salischen See, das für das Orcamädchen Toki und 74 weitere Schwertwale in einer Tragödie endete. Begleiten Sie ihr Schicksal in der aktuellen Ausgabe der »Woche«. Außerdem: wieso der Aufbau von Atomkernen vielleicht neu gedacht werden muss.

Schreiben Sie uns!

Beitrag schreiben

Wir freuen uns über Ihre Beiträge zu unseren Artikeln und wünschen Ihnen viel Spaß beim Gedankenaustausch auf unseren Seiten! Bitte beachten Sie dabei unsere Kommentarrichtlinien.

Tragen Sie bitte nur Relevantes zum Thema des jeweiligen Artikels vor, und wahren Sie einen respektvollen Umgangston. Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften nicht zu veröffentlichen und Ihre Kommentare redaktionell zu bearbeiten. Die Zuschriften können daher leider nicht immer sofort veröffentlicht werden. Bitte geben Sie einen Namen an und Ihren Zuschriften stets eine aussagekräftige Überschrift, damit bei Onlinediskussionen andere Teilnehmende sich leichter auf Ihre Beiträge beziehen können. Ausgewählte Zuschriften können ohne separate Rücksprache auch in unseren gedruckten und digitalen Magazinen veröffentlicht werden. Vielen Dank!

  • Quellen und Literaturtipp

DESY Inform: ILC veröffentlicht Technical Design Report. Teilchenbeschleuniger der nächsten Generation ist baureif. 12. Juni 2013

Shiltsev, V.: When will we know a Muon Collider is Feasible? Status and Directions of Muon Accelerator R&D. 2010

Samulat, G.: Ring der Erkenntnis. In: Spektrum der Wissenschaft 9/2006, S. 80 – 87
Detaillierte Vorstellung des LHC in der Planungsphase

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.