Direkt zum Inhalt
Login erforderlich
Dieser Artikel ist Abonnenten mit Zugriffsrechten für diese Ausgabe frei zugänglich.

Virtuelle Realität: Therapie 2.0

Mit Computersimulationen gegen Schmerzen, Höhenphobie oder Bulimie? Für technophile Psychologen ist das nichts Neues. Der Nutzen der multimedialen Hilfsmittel bleibt allerdings umstritten.
An der Außenwand eines Hochhauses fährt Jonas Schmieder nach oben – ganz lang­sam, in einem offenen Aufzug. 70 Stockwerke schiebt sich der Glaskasten in die Höhe, und immer, wenn Schmieder eine neue Plattform erreicht, kreuzt er auf einer 100-stufigen Skala an, wie groß seine Angst ist. Oben angekommen, blickt der junge Mann auf eine amerikanische Klein­stadt, einen Mikrokosmos aus Wolkenkrat­zern, breiten Straßen und Tankstellen – den es in Wirklichkeit gar nicht gibt. Jonas Schmieder ist verkabelt. Er trägt einen Datenhelm, der 3-D-Bilder erzeugt. Die Stadt unter ihm ist eine Simulation, der Aufzug ebenso. Tatsächlich sitzt Schmieder im Labor des Berner Psychiaters Marcus Kuntze. Um seine Höhenangst zu bekämpfen, die ihn seit Jahren quält. Das Tempo des Aufzugs, der Blick in die Tiefe, der graue Erdboden: Die Angst wird durch einige wenige Reize künstlich erzeugt. »Bei den meisten Patienten reicht ein wenig differenziertes 3-D-Abbild der Wirklichkeit aus, um die Angst wachzurufen«, erklärt Marcus Kuntze. Ziel ist es, die auslösenden Situationen nachzustellen: Sie sollen die Konfrontation vor Ort ersetzen, die so genannte Exposition in vivo ...

Kennen Sie schon …

Spektrum - Die Woche – Wo Bäume mehr schaden als nützen

Drei Milliarden neue Bäume in der EU, zehn Milliarden in den USA, 70 Milliarden in China. Doch die ambitionierten Ziele für Aufforstungen könnten lokale Ökosysteme und Tierbestände gefährden. Außerdem in der aktuellen »Woche«: wieso der Hype um ultradünne Halbleitermaterialien berechtigt ist.

Spektrum Psychologie – Ist das eine Depression?

Wenn wir uns schlapp und bedrückt fühlen, kann das viele Ursachen haben. Wie Sie herausfinden, ob eine Depression dahintersteckt, erklären wir in dieser Ausgabe. Außerdem beleuchten wir, welche Rolle die Gesellschaft bei Depressionen spielt und widmen uns erfolgreichen Psychopathen.

Spektrum - Die Woche – Welche Psychotherapie passt zu mir?

Studien zufolge erkrankt jeder fünfte bis sechste Erwachsene mindestens einmal in seinem Leben an einer Depression. Doch wie finden Betroffene eine Therapie, die zu ihnen passt? Außerdem in dieser Ausgabe: Kolumbiens kolossales Problem, der Umgang mit Polykrisen und die Übermacht der Eins.

Schreiben Sie uns!

1 Beitrag anzeigen

Wir freuen uns über Ihre Beiträge zu unseren Artikeln und wünschen Ihnen viel Spaß beim Gedankenaustausch auf unseren Seiten! Bitte beachten Sie dabei unsere Kommentarrichtlinien.

Tragen Sie bitte nur Relevantes zum Thema des jeweiligen Artikels vor, und wahren Sie einen respektvollen Umgangston. Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften nicht zu veröffentlichen und Ihre Kommentare redaktionell zu bearbeiten. Die Zuschriften können daher leider nicht immer sofort veröffentlicht werden. Bitte geben Sie einen Namen an und Ihren Zuschriften stets eine aussagekräftige Überschrift, damit bei Onlinediskussionen andere Teilnehmende sich leichter auf Ihre Beiträge beziehen können. Ausgewählte Zuschriften können ohne separate Rücksprache auch in unseren gedruckten und digitalen Magazinen veröffentlicht werden. Vielen Dank!

  • Infos
Literaturtipps

Döring, N., Eichenberg, C.: Klinisch-psychologische Interventionen mit Mobilmedien: Ein neues Praxis- und Forschungsfeld. In: Psychotherapeut 52(2), 2007. S. 127-135.

Huber, H. O.: Klinische Cyberpsychologie: Die Anwendung virtueller Realitäten in der psychologischen Diagnostik und Behandlung. In: Zeitschrift für Klinische Psychologie und Psychotherapie 35(1), 2006, S. 39–48.

Kuntze, M. F. et al: Die Behandlung der Höhenangst in einer virtuellen Umgebung. In: Der Nervenarzt 74(5), 2003, S. 428-435.

Mühlberger, A. et al.: One-Session Virtual Reality Exposure Treatment for Fear of Flying: 1-Year Follow-up and Graduation Flight Accompaniment Effects. In: Psychotherapy Research 16(1), 2006, S. 26–40.
Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.