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Gedächtnis: Wie das Gehirn die Großmutter erkennt

Jeder Begriff wird im Gehirn durch bestimmte Neurone repräsentiert. Doch wie viele Zellen sind dafür nötig? Reicht am Ende eine einzige "Großmutterzelle" aus, um die Erinnerung an eine Person zu speichern, oder braucht es riesige Netzwerke von Milliarden Neuronen? Jetzt zeigt sich: Die Antwort liegt, wie so oft, in der Mitte.
Schubladendenken

Zu dem brillanten russischen Neurochirurgen Akakij Akakijewitsch kam ein Patient, der die Erinnerung an seine unglaublich dominante Mutter auslöschen wollte. Bereitwillig öffnete Akakijewitsch das Gehirn des Patienten und entfernte mehrere tausend Neurone, die insgesamt den Begriff von dessen Mutter erzeugten. Als der Patient aus der Narkose erwachte, hatte er jegliche Kenntnis von ihr, ob gut oder schlecht, verloren. Berauscht von dem Erfolg, wandte sich Akakijewitsch einem weiteren Projekt zu – der Suche nach Zellen, die mit der Erinnerung an die Großmutter zusammenhingen.

Natürlich ist die Geschichte frei erfunden. Der Kognitionswissenschaftler Jerome Lettvin (1920 – 2011) erzählte sie 1969 seinen Studenten am Massachusetts Institute of Technology, um eine provokante Idee zu illustrieren: ...

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  • Literaturhinweise

Quiroga, R. Q.: Concept Cells: The Building Blocks of Declarative Memory Functions. In: Nature Reviews Neuroscience 13, S. 587 – 597, 2012

Quiroga, R. Q. et al.: Explicit Encoding of Multimodal Percepts by Single Neurons in the Human Brain. In: Current Biology 19, S. 1308 – 1313, 2009

Suthana, N., Fried, I.: Percepts to Recollections: Insights from Single Neuron Recordings in the Human Brain. In: Trends in Cognitive Sciences 16, S. 427 – 436, 2012

Quiroga, R. Q.: Borges and Memory: Encounters with the Human Brain. MIT Press, Cambridge 2012 In einer Kurzgeschichte des argentinischen Schriftstellers Jorge Luis Borges (1899 – 1986) findet Quiroga erstaunliche Vorahnungen modernster Gedächtnisforschung.

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