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Kunstgeschichte: Wissenschaftshistorie im Abriss

Kleinod spätmittelalterlicher Buchkunst – ein Miniaturenbuch ohne Text.

Am Ende des Mittelalters erschien in Florenz eine bis dahin einzigartige Handschrift, die im Gegensatz zur gängigen Praxis der Buchmalerei keinerlei Text enthielt. Der Künstler Pacino di Bonaguida (nachgewiesen in Florenz um 1280 bis 1340) kombinierte darin wichtige Szenen aus dem Leben Christi mit alt­tes­ta­men­­tarischen Inhalten und Bildern aus der Vita des Franziskanermönchs Gerhard von Villamagna. Gestiftet wurde das Werk von der reichen Bankiers­familie der Bardi aus Florenz für eine Betkapelle zu Ehren dieses Heiligen.

Nun ist eine Faksimile-Edition erschienen, die zum ersten Mal diese 38 Miniaturen, deren Originale sich in der Morgan Library in New York befinden, einem größeren Publikum vorstellt. In leuchtenden Farben, versehen mit echtem Blattgold, präsentiert das Werk die zarte Eleganz und kraftvolle Figurenbehandlung, über die Bonaguida verfügte. Der Florentiner war sichtlich beeinflusst von der damals führenden französischen Buchmalerei, aber auch von seinem Landsmann Giotto di Bondone (um 1267–1337), der als wichtiger Wegbereiter der italienischen Renaissance gilt, da er plastisch modellierte Individuen in einem perspektivischen Raum zu inszenieren vermochte. Die Ausgabe richtet sich an Buchliebhaber und solche, die sich für italienische Kunst an der Schwelle vom Mittelalter zur Neuzeit interessieren.

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