Direkt zum Inhalt
Login erforderlich
Dieser Artikel ist Abonnenten mit Zugriffsrechten für diese Ausgabe frei zugänglich.

Evolution: Zeitreise mit dem Quastenflosser

Ein internationales Forscherteam hat das Genom des Afrikanischen Quastenflossers sequenziert und analysiert. Zwar handelt es sich dabei nicht um die allernächsten lebenden Fischverwandten der ersten Landwirbeltiere, aber dieser Fisch steht ihnen sehr nah. Seine Gene geben Aufschluss, welche Voranpassungen die Eroberung des Landes ermöglichten.
Quastenflosser

Als wäre ihm auf der Straße ein Dinosaurier begegnet – so fühlte sich J. (James) L. B. Smith, als er den eineinhalb Meter langen blausilbrigen, weißgefleckten Fisch zum ersten Mal sah. Marjorie Latimer, damals junge Kuratorin am Naturkundemuseum des südafrikanischen Städtchens East London am Indischen Ozean, hatte dieses erste Exemplar der bis dahin unbekannten Art kurz vor Weihnachten 1938 auf dem lokalen Fischmarkt entdeckt und, da es ihr höchst merkwürdig erschien, gleich den bekannten Ichthyologen von der Rhodes University in Grahamstown informiert. Smith erkannte sofort, dass der an die 60 Kilogramm schwere Fisch mit seinen großen, harten Schuppen, den fleischigen, fast an Gliedmaßen erinnernden Flossen und der breiten, zu einer Quaste auslaufenden Schwanzflosse zu einer evolutionären Linie gehörte, die als vor über 70 Millionen Jahren ausgestorben galt. Er gab ihm kurz darauf den wissenschaftlichen Namen Latimeria chalumnae – nach der Entdeckerin sowie dem Fluss, bei dessen Mündung dieses "lebende Fossil", wie bald alle Welt es nannte, ins Netz gegangen war.

Tatsächlich sah das Tier äußerlich längst ausgestorbenen Quastenflossern verblüffend ähnlich. Trotz großer Bemühungen dauerte es fast 14 Jahre, bis Smith ein zweites Exemplar der neuen Art fand – diesmal auf den Komoren. ...

Kennen Sie schon …

Spektrum Kompakt – Neandertaler - Menschen wie wir

Neandertaler waren primitiv und dem Homo sapiens weit unterlegen? Irrtum. Mit modernen Analysemethoden untersuchten Forscher Zähne, Genom und Artefakte. Die Ergebnisse zeigen: Moderne Menschen und Neandertaler haben mehr gemeinsam als gedacht.

Spektrum der Wissenschaft – Gentherapie

»Gentherapie« gibt einen Einblick in die Grundlagen der Genforschung und zeigt an Beispielen, wie man mit genetischen Methoden heilen kann. Aus dem Inhalt: CRISPR-Cas - Wie Emmanuelle Charpentier die Genschere entdeckte • Erbgut - Die Suche nach dem Schizophrenie-Gen • Prionen - Ein betroffenes Forscherpaar kämpft ums Überleben.

Spektrum - Die Woche – Das Jahr in der Wissenschaft

Die ersten Bilder des James Webb Space Telescopes, der Angriff auf die Ukraine, Nobelpreise für Paläogenetik, Quantenphysik und Click-Chemie: Wir blicken zurück auf die Themen, die die Wissenschaft im Jahr 2022 bewegt haben.

Schreiben Sie uns!

2 Beiträge anzeigen

Wir freuen uns über Ihre Beiträge zu unseren Artikeln und wünschen Ihnen viel Spaß beim Gedankenaustausch auf unseren Seiten! Bitte beachten Sie dabei unsere Kommentarrichtlinien.

Tragen Sie bitte nur Relevantes zum Thema des jeweiligen Artikels vor, und wahren Sie einen respektvollen Umgangston. Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften nicht zu veröffentlichen und Ihre Kommentare redaktionell zu bearbeiten. Die Zuschriften können daher leider nicht immer sofort veröffentlicht werden. Bitte geben Sie einen Namen an und Ihren Zuschriften stets eine aussagekräftige Überschrift, damit bei Onlinediskussionen andere Teilnehmende sich leichter auf Ihre Beiträge beziehen können. Ausgewählte Zuschriften können ohne separate Rücksprache auch in unseren gedruckten und digitalen Magazinen veröffentlicht werden. Vielen Dank!

  • Quellen

Amemiya, C. T. et al.: The African coelacanth genome provides insights into tetrapod evolution. In: Nature 496, S. 311 - 316, 2013

Lampert, K. P. et al.: Population divergence in East African coelacanths. In: Current Biology 22, S. R439 - R440, 2012

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.