Genetik: Abnehmen durch braunes Fett
Dieses entwickelt sich normalerweise unter besonderen Bedingungen aus Vorläufern der Muskelzellen, den so genannten Myoblasten. Aus früheren Untersuchungen wussten Spiegelmann und seine Kollegen, dass das Protein PRDM16 mit darüber entscheidet, ob das geschieht. Wie sie jetzt entdeckten, fällt diese Entscheidung stets dann zugunsten der Kalorienverbrenner aus, wenn zusätzlich ein weiteres Protein namens C/EPB-ß vorhanden ist.
Das brachte die Wissenschaftler auf die Idee, zu prüfen, ob der Komplex aus den beiden Eiweißstoffen auch andere Zellen in braunes Fett verwandeln kann. Dazu schleusten sie ihn mit Hilfe von Viren in Hautzellen von Mäusen und Menschen ein. Auf Mäuse übertragen, begannen die so modifizierten Zellen tatsächlich braunes Fettgewebe zu produzieren. Damit könnte sich der Traum von so manchem Schwergewichtigen erfüllen – wäre da nicht das Problem mit der riskanten und ethisch bedenklichen Genmanipulation. Im Prinzip sollte es laut Spiegelmann jedenfalls möglich sein, Gewebe zu entfernen, mit dem Komplex zu versehen, und danach wieder einzupflanzen, damit es braunes Fettgewebe produziert, das die leidigen Pölsterchen langsam, aber stetig dahinschmelzen lässt.
Andreas Baumann
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