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Paläontologie: Ältestes Urhuftier aus Indien

In Indien ist ein etwa 65 Millionen Jahre alter Zahn eines Urhuftieres gefunden worden. Demnach könnte es sein, dass die Vorfahren der heutigen Pferde, Rinder, Schweine, Schafe und Rehe nicht – wie bislang angenommen – in Amerika, sondern auf dem indischen Subkontinent entstanden sind.

Die Wissenschaftler um Guntupalli Prasad von der indischen Universität Jammu entdeckten den nur zweieinhalb Millimeter großen unteren Backenzahn in Zentralindien in vulkanischen Sedimenten, die aus der späten Kreidezeit stammen. Die Forscher nannten die bis jetzt unbekannte Art Kharmerungulatum vanvaleri – nach dem Fluss Kharmer in der Nähe des Fundorts sowie nach dem amerikanischen Evolutionsbiologen Leigh Van Valen von der Universität Chicago.

Die Urhuftiere oder Condylarthra werden als Vorläufer der heutigen Huftiere angesehen. Vor dem indischen Fund galten Fossilien aus dem US-Bundesstaat Montana als älteste Urhuftiere, die jedoch aus dem frühen Tertiär stammen und damit jünger sind. Die Forscher spekulieren, dass die Urhuftiere entweder in der Kreidezeit weiter verbreitet waren als bislang angenommen und in Indien eingewandert sind. Oder diese Säugetiergruppe entstand – da der indische Subkontinent damals vermutlich noch keine Festlandverbindung mit Asien hatte – ursprünglich in Indien. (aj)

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