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Public Domain Rank: Algorithmus sortiert Autoren nach Bedeutung

Bei welchen historischen Autoren lohnt sich eine Digitalisierung ihrer gemeinfreien Werke? Ein Algorithmus hat die Antwort: Er ordnet Autoren nach ihrer Bedeutung.
Wikipedia-Logo

Allen Riddell vom Dartmouth College in New Hampshire hat eine lernfähige Software entwickelt, die Autorinnen und Autoren der Vergangenheit nach ihrer Bedeutung einordnet. Das Programm richtet sich an Betreiber von Seiten wie Project Gutenberg oder LibriVox, die Werke mit abgelaufenen Copyright der Öffentlichkeit zugänglich machen. Es soll ihnen die Möglichkeit geben, die Arbeitskraft ihrer Freiwilligen auf die viel versprechendsten und interessantesten Verfasser zu lenken. Der Vorteil der Software ist, dass sie nach objektiven Kriterien zu einem Ergebnis kommt und das tatsächliche Interesse an einem Urheber berücksichtigt.

Riddells System scannt dazu Wikipedia-Einträge auf sekundäre Kennzahlen, etwa die Häufigkeit von Abrufen oder Bearbeitungen. Dann überprüft das Programm, durch welche Kennzahlen sich Autoren auszeichnen, deren Werke bereits in einschlägigen Datenbanken digitalisiert vorliegen. Daraus lässt sich ein Bewertungssystem ableiten, das jedem in Wikipedia erfassten Literaten einen Rang zuweist. Eine Datenbank der so klassifizierten Autorinnen und Autoren lässt sich hier durchstöbern.

Der Forscher hat den so errechneten Public-Domain-Rang mit von Menschen kuratierten Listen wie der Modern Library verglichen und hinreichende Übereinstimmungen gefunden, um an die Zuverlässigkeit seiner Methode zu glauben. "Autoren, die von der Modern Library ausgewählt wurden, haben durchweg auch einen hohen Public-Domain-Rang", zitiert ihn "Technology Review". Allerdings seien Wikipedia-Autoren nicht zwangsläufig repräsentativ für die allgemeine Öffentlichkeit, was den Ergebnissen eine gewisse Unausgewogenheit aufprägen könnte.

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