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News: Amerikanische Truppen schleppten Pilzerkrankung nach Italien

Amerikanische Truppen haben während des Zweiten Weltkriegs vermutlich einen Pilz nach Italien eingeschleppt, der Jahrzehnte später den Pinienbestand eines italienischen Waldgebietes stark schädigte.

Lange blieb rätselhaft, warum die Pinien (Pinus pinea) des 60 Quadtrakilometer großen Grundstücks Castelporziano in der Nähe von Rom in den achtziger Jahren an einer Pilzerkrankung zu Grunde gingen. Das Gebiet gilt mit seiner heimischen italienischen Flora als einmalig.

Genetische Analysen von Matteo Garbelotto von der University of California in Berkeley und seinen Kollegen zeigten jetzt, dass die Bäume von einer nordamerikanischen Variante der Rotfäule (Heterobasidion annosum) befallen waren. Auf dem Areal hatten amerikanische Truppen kurz nach der Kapitulation von Rom im Jahr 1944 campiert. Vermutlich hatten sie durch infizierte Holzpaletten den Pilz eingeschleppt, der sich sonst nur auf kurze Distanzen verbreiten kann. Nach der Infektion treten Krankheitssymptome erst Jahrzehnte später auf.

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  • Quellen
Mycological Research 108(3): 225–226 (2004)

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