Direkt zum Inhalt

News: Antidepressiva im Abwasser beeinträchtigen Fische

Antidepressiva im Abwasser können die Gehirnchemie von Fischen durcheinander bringen, so das Ergebnis einer von Bryan Brooks und seinen Kollegen von der texanischen Baylor Universität durchgeführten Studie. Die Forscher hatten drei Fischarten im Pecan Creek auf Spuren der häufig verschriebenen Antidepressiva Fluctin, auch bekannt unter dem Namen Prozac, und Zoloft untersucht.

In Laborexperimenten setzte Brooks Fische unterschiedlichen Konzentrationen an Fluoxetin aus, dem Wirkstoff im Antidepressivum Fluctin. Die Analyse des Hirngewebes ergab, dass die Tiere, die den in der Umwelt vorkommenden Mengen ausgesetzt waren, deutlich veränderte Konzentrationen der Gehirnbotenstoffe Dopamin und Norepinephrin aufwiesen. Die genauen Folgen für das Verhalten der Fische seien noch nicht bekannt, so der Forscher, jedoch hätten die Chemikalien Auswirkungen auf alles – vom Appetit bis hin zur Reproduktion.

Die im Vergleich zu den Laborexperimenten lange Einwirkungszeit sowie das gleichzeitige Vorkommen verschiedenster Antidepressiva in der Natur könnte die Effekte vervielfachen, betont Marsha Black von der Universität von Georgia in Athens. Sie konnte in eigenen Untersuchungen durch Antidepressiva verzögerte Entwicklung sowie Gleichgewichtsstörungen bei Amphibien und Fischen beobachteten.
  • Quellen
SETAC 24th Annual Meeting in North America,
Austin (8.-13.11.2003)

Schreiben Sie uns!

Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.