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Ernährung: Antioxidanzien in Lebensmitteln zehn mal so aktiv wie bisher vermutet?

Mit einer neuen Messmethode wollen Forscher zeigen, dass die Bisherigen Messungen des Antioxidanzien-Gehalts falsch waren. Jedoch bleiben Fragen offen.
Orangenstapel

Forscher der Universität Granada sind der Ansicht, der Antioxidanzien-Gehalt in Orangensaft sei bisher massiv unterschätzt worden. Die Schuld geben José Ángel Rufián Henares und seine Kollegen unzureichenden Analysemethoden. Diese erfassten nämlich nur die Antioxidantien im flüssigen Anteil. Doch auch die faserigen Feststoffe wie Fruchtfleisch setzen Antioxidanzien frei, wenn sie im Dickdarm von Bakterien zersetzt werden. Diese Fermentation simulierten sie jetzt im Labor und kamen zu dem Schluss, dass nicht nur Fruchtsaft, sondern alle analysierten Lebensmittel zehn mal so viele Antioxidanzien enthalten wie bisher gemessen.

Statt des bisherigen Verfahrens schlagen die Forscher eine Methode vor, die auch die zusätzliche Verdauung erfasst und eine Reihe chemischer und physikalischer Parameter der Produkte bestimmt. Die Ergebnisse sind zwar eindeutig, es wird allerdings nicht ganz klar, welche Bedeutung der Befund hat, da ja alle Lebensmittel um den gleichen Faktor ansteigen. Zusätzlich ist die These, Antioxidantien seien grundsätzlich der Gesundheit förderlich, seit Jahren unter Beschuss. Die Verbindungen können in hohen Dosen vermutlich auch Schaden anrichten.

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  • Quellen
Food Chemistry 164, 2014, S. 396–405

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