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News: Asteroiden mit Drehwurm

Vor gut hundert Jahren hat der russisch-polnische Ingenieur Ivan Osipowicz Jarkowski Überlegungen angestellt, inwiefern sich die unregelmäßige Form von Asteroiden bei Sonneneinstrahlung auf deren Bewegung auswirkt. Mehreren Forschergruppen ist es jetzt gelungen, die Theorie mit ihren Beobachtungen zu bestätigen.
Rotation von 2000 PH5
Wird ein Asteroid von der Sonne beschienen, erwärmt er sich. Durch die ungleichmäßige Oberflächenbeschaffenheit kühlen verschiedene Stellen unterschiedlich schnell, wenn sich der Himmelskörper weiter gedreht hat.

Daraus ergibt sich eine winzige Kraft, die – je nach Drehrichtung – den Asteroiden zur Strahlungsquelle hin, oder von ihr weg beschleunigt. Dieser als Jarkowski-Effekt (englisch Yarkovsky Effect) bezeichnete Prozess wurde vor wenigen Jahren an (6489) Golevka erstmals nachgewiesen (wir berichteten).

Aber es gibt noch einen weiteren Einfluss: Der Körper verändert seine Rotationsgeschwindigkeit. Dieses Phänomen wird Yarkovsky-O'Keefe-Radzievskii-Paddack-, kurz Yorp-Effekt genannt. Auch dies konnte jetzt erstmals von internationalen Forscherteams mit umfangreichen optischen und Radar-Beobachtungen belegt werden: An Helligkeitsschwankungen der Asteroiden (1862) Apollo und (54509) 2000 PH5 zeigten die Astronomen, dass die Rotationsgeschwindigkeit beider Kleinstplaneten genau im vorhergesagten Maße zunimmt.

Dre.

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