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News: Autismusgen gefunden

Amerikanische Wissenschaftler konnten im menschlichen Erbgut ein Gen aufspüren, das mit Autismus in Zusammenhang stehen könnte. Die Arbeitsgruppe von Joseph Buxbaum vom Mount Sinai Hospital in New York hatte 411 Familien, bei denen autistische Störungen vorkommen, genetisch untersucht.

Dabei zeigte sich, dass bei den Betroffenen zwei unterschiedliche Varianten des Gens SLC25A12 auf Chromosom 2 vorkommen. Das Gen spielt eine Rolle bei der Produktion des Energie übertragenden Moleküls ATP.

Die Forscher vermuten, dass durch die Mutation der Energiestoffwechsel von Hirnzellen beeinträchtigt ist. Das Gen allein löse vermutlich jedoch noch keinen Autismus aus, vielmehr seien fünf bis zehn verschiedene Gene an der Krankheit beteiligt.

Autismus tritt bei zwei bis vier von 10 000 Kindern auf, wobei Jungen wesentlich häufiger als Mädchen betroffen sind. Die Kinder ziehen sich stark zurück und sind zur zwischenmenschlichen Kommunikation kaum in der Lage. Gehäuftes Auftreten der Krankheit bei bestimmten Familien sprach schon für genetische Ursachen, wobei allerdings auch Umweltfaktoren eine Rolle spielen können.

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  • Quellen
American Journal of Psychiatry 161(4): 662–669 (2004)

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