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Ozeanografie: Barentssee ist effektive Kältekammer

Barentssee
Obwohl sie nur klein und relativ flach ist, arbeitet die Barentssee als optimales Kühlaggregat der Weltmeere: Nirgendwo auf der Nordhalbkugel verlässt mehr Wärmeenergie die Ozeane als hier nördlich von Skandinavien, haben Ozeanologen um Lars Henrik Smedsrud von der Universität Bergen und seine Kollegen kalkuliert.

Jedes Jahr gibt die Barentssee demnach rund 100 Terawatt Wärmeenergie durch Verdunstung oder Austausch mit der Atmosphäre ab, während sie nur 26 Terawatt durch die Sonneneinstrahlung aufnimmt. Hier geht also ein großer Teil der Energie wieder "verloren", der in den Tropen aufgenommen und mit Strömungen nach Norden transportiert wurde. Das Meer ist allerdings zweigeteilt: Die nördlichen Abschnitte erhalten kaum Wärmezufuhr aus dem Süden und geben daher auch nichts ab. Dort bildet sich deshalb bereits früh eine ausgeprägte winterliche Eisschicht, die zusätzlich isolierend wirkt.

Im Süden hat sich dagegen die Meereisbedeckung seit Mitte der 1990er Jahre negativ entwickelt, auch weil sich der Zustrom warmen Wassers aus Süden verstärkt hat – entsprechend entweicht über die größere Freifläche mehr Wärmeenergie aus dieser Region in die Atmosphäre. Durch diese Prozesse weist das Wasser eine Temperatur nur noch knapp über null Grad Celsius auf, wenn es die Barentssee Richtung arktischen Ozean verlässt: Sie wirkt also wie ein Puffer für die Eisregion rund um den Nordpol. (dl)

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