Sowohl Männer als auch Frauen ziehen Personen mit tieferer Stimme vor, wenn es um die Besetzung typisch weiblicher Positionen geht, zeigten Forscher aus den USA. Rindy Anderson von der Duke University und Casey Klofstad von der University of Miami ließen Probanden beiderlei Geschlechts je 20 Mal beurteilen, welchen von zwei Anwärtern sie für die Position des Schulvorstandes oder als Präsident einer Eltern-Lehrer-Organisation wählen würden. Beide Posten sind in mehr als 50 Prozent der Fälle von Frauen besetzt. Dazu lauschten die Probanden über Kopfhörer dem von den fingierten Bewerbern gesprochenen Satz: "Ich bitte Sie, mich im November zu wählen!" Tatsächlich handelte es sich um denselben Sprecher, bei dem lediglich die Tonhöhe technisch verändert wurde.

Alle Probanden bevorzugten weibliche Kandidaten mit niedriger Tonhöhe. Männer hielten Geschlechtsgenossen mit tieferem Bass ebenfalls für fähiger. Frauen hingegen schätzten männliche Bewerber mit tiefen und hohen Stimmen als gleich geeignet ein. Ein tiefes Organ scheint für beide Geschlechter von Vorteil zu sein – auch in eher weiblichen Berufen.