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Zoologie: Brütende Fischväter sorgen erst für sich, dann für die Nachkommen

Die Männchen eines Seepferdchenverwandten stillen ihren Hunger auf Kosten der nächsten Generation, berichten Gry Sagebakken und ihre Kollegen von der Universität Göteborg in Schweden. Zwar behüten männliche Grasnadeln (Syngnathus typhle) den Großteil ihres heranwachsenden Nachwuchses im Normalfall in einer speziellen Bruttasche vor Gefahren, ab und an aber zweigen sie für das Überleben der Brut notwendige Nährstoffe für sich selbst ab.

Schon früher war Forschern aufgefallen, dass aus einer plazentaähnlichen Struktur im Schwanzbereich der Syngnathus-Männchen, in der anfangs hunderte Fischembryonen geborgen sind, am Ende der Brutzeit regelmäßig Jungtiere spurlos verschwunden sind. Wissenschaftler hatten vermutet, dass der Schwund auf Brutgenossen zurückzuführen ist, die sich bei knapper Energieversorgung die Nährstoffe streitig machen und einander dadurch selektieren.

Mit der Hilfe von radioaktiv markierten Aminosäuren in den jungen Fischeiern verfolgte Sagebakkens Team nun die Nährstoffströme in der Bruttasche. Es zeigte sich, dass kein Aminosäuretransport zwischen den Embryonen stattfand. Stattdessen fanden sich radioaktiv markierte Moleküle bald im Gewebe der Bruttasche, den Muskeln und der Leber des Fischvaters. Die Männchen können den Nachwuchs nach Ansicht von Sagebakken dezimieren, indem sie seine Nährstoffe über Gebühr absorbieren. (jo)
  • Quellen
Sagebakken, G. et al.: Brooding fathers, not siblings, take up nutrients from embryos. In: Proceedings of the Royal Society B 10.1098/rspb.2009.1767, 2009.

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