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Daspletosaurus: Abgekämpft und angefressen

Ein Schädelfund zeigt: Leicht hatte es der Daspletosaurus nicht. Schon im Leben rückten ihm Artgenossen zu Leibe, und im Tod fraßen sie sich an ihm satt.
Fressen eines toten Artgenossen

Der Schädel eines Daspletosaurus, einem nahen Verwandten von Tyrannosaurus rex, gibt beredtes Zeugnis von den Lebensumständen des Dinosauriers: An den Knochen entdeckten Forscher um David Hone von der University of London nun eindeutige Bissspuren, die allem Anschein nach auf Artgenossen des Daspletosaurus zurückgehen. Das verraten Größe und Anordnung der Einstichstellen.

Zwei Daspletosaurier im Kampf | Bissspuren an fossilen Schädeln zeigen, dass sich manche Angehörige der Tyrannosaurier-Familie heftig bekämpften.

In einigen Fällen zeigt das Knochengewebe rund um die Verletzung Anzeichen für eine Heilung. Folglich muss das etwa sechs Meter lange und gut eine halbe Tonne schwere Tier die Beißattacke überlebt haben. In anderen Fällen fehlt ein solcher Hinweis. Das und die Lage der Bissspuren veranlassen Hone und Koautor Darren Tanke zu der Annahme, dass hier ein Artgenosse dem Tier nach dem Tod zu Leibe rückte – vermutlich um sich den Bauch vollzuschlagen. Anzeichen für einen solchen Kannibalismus wurden bei den teils jagenden, teils Aas fressenden Tyrannosauriden bereits früher gefunden. Ob der andere Daspletosaurus ihn auch tötete, lässt sich anhand der Spuren nicht sagen.

Den Forschern zufolge musste der noch nicht ganz ausgewachsene Daspletosaurus in seiner Heimat, der heutigen Provinz Alberta in Kanada, vor über 70 Millionen Jahren heftigste Kämpfe mit Artgenossen ausfechten. Bei einem davon scheint ihm sogar ein Stückchen vom Hinterkopf weggebissen worden sein. "Dieses Tier hatte eindeutig ein hartes Leben", sagt Hone.

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