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Raumfahrt: Der Drache spuckt Feuer

Der Drache spuckt Feuer

Der erste Schritt ist getan. Nachdem ein vorheriger Startversuch am 19. Mai 2012 wegen einer Ventilfehlfunktion eine halbe Sekunde nach der Triebwerkszündung abgebrochen wurde, startete die Falcon-9-Rakete des privaten Raumfahrtunternehmes SpaceX am 22. Mai 2012 erfolgreich in die Erdumlaufbahn. Um 9:44 Uhr MESZ hob die Rakete mit der Dragon-Kapsel an ihrer Spitze von der Startrampe in Cape Canaveral in Florida ab und absolvierte einen reibungslosen Flug in die geplante Umlaufbahn auf dem Weg zur Internationalen Raumstation (ISS).

Der Drache spuckt Feuer | Dieses Bild zeigt die Falcon-9-Rakete des privaten Raumfahrtunternehmens SpaceX wenige Sekunden nach dem Abheben von der Startrampe in Cape Canaveral am 22. Mai 2012. An der Spitze der Rakete befindet sich die Raumkapsel Dragon, die an der Internationalen Raumstation andocken soll.

Die erste Raketenstufe zündete auf die Sekunde genau um 9:44:38 Uhr MESZ, diesmal gab es keinen Startabbruch. Das Startfenster bei einem Flug zur ISS ist – um unnötigen Treibstoffverbrauch in der Erdumlaufbahn zu vermeiden – nur wenige Sekunden geöffnet. Nur drei Minuten nach dem Abheben, bereits am Rande des Weltalls, erloschen die neun Triebwerke der ersten Stufe, die daraufhin erfolgreich abgetrennt wurde. Die zweite Stufe zündete wie erwartet, kurz darauf wurde die aerodynamische Verkleidung an der Spitze der Dragon-Kapsel abgeworfen, die nach Verlassen der Atmosphäre im Vakuum des Weltalls keine weitere Funktion erfüllt und somit nur noch Ballast darstellt.

Die zweite Stufe beschleunigte die Raumkapsel für rund sechs Minuten, bevor auch sie abgeschaltet wurde. Dragon hatte zu diesem Zeitpunkt die geplante Höhe von rund 400 Kilometern über dem Erdboden erreicht, auf der sich die Kapsel der ISS annähern wird. Nach dem Verlöschen der Triebwerke der zweiten Raketenstufe wurde diese ungefähr zehn Minuten nach dem Abheben von der Dragon-Kapsel getrennt.

Rund zwei Minuten später kam der nächste entscheidende Schritt der Mission, das Entfalten der Solarzellenausleger. Zur Erleichterung aller Beteiligten lief das automatische Ballett der Paneele reibungslos, die Stromversorgung der Raumkapsel in den nächsten Tagen ist gesichert.

Doch auch in den nächsten vier Tagen wird es spannend bleiben. Am zweiten Tag der Mission stehen weitere Bahnkorrekturmanöver an, die Dragon am dritten Tag auf eine kreisförmige Bahn nur 2,5 Kilometer unter der Internationalen Raumstation bringen werden. Dann sollen erstmals Funkverbindungen zwischen ISS und Raumkapsel getestet werden. Schließlich wird sich Dragon zuerst von oben und dann von hinten in mehreren Zwischenschritten an die ISS heranpirschen, bevor die Kapsel von einem Roboterarm der Raumstation eingefangen werden wird.

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