News: Dichter Tank dank Magnetkraft
Wasserstoff wird als Treibstoff der Zukunft angesehen. Er ist nahezu schadstofffrei und fast unbegrenzt verfügbar. Eines der größten Probleme ist die Speicherung der leichtflüchtigen Substanz. Ingenieure von Messer-Griesheim, einem der bedeutendsten Produzenten technischer Gase, entwickeln derzeit zusammen mit Forschern der Technischen Universität Braunschweig einen Isoliertank, der Wasserstoff in flüssigen Zustand speichern kann.
Wasserstoff verflüssigt sich bei minus 253 Grad Celsius. Dann ist er wesentlich einfacher zu handhaben als im gasförmigen Zustand. Am einfachsten wäre es deshalb, flüssigen Wasserstoff zu tanken, wenn da nicht der gigantische Aufwand für die Kühlung wäre. Rund ein Drittel der Energie einer Tankfüllung müßte dafür aufgewandt werden. "Man muß jede Leitung, jedes Ventil und jede Armatur entsprechend auslegen und hervorragend isolieren", erläutert Messer Griesheim-Forscher Martin Kesten. Derzeit ist bereits eine dreifache Tank-Isolierung üblich. Den eiskalten Innentank umgibt eine Außenhülle, zwischen beiden Metallwänden herrscht Vakuum. "Befindet sich in diesem Vakuum zusätzlich eine Vielzahl von Folien, die die Wärme reflektieren, kann man so den Wärmetransport durch Strahlung sehr stark isolieren", so Kesten. Problematisch sind allerdings die Befestigungen, mit denen Innen- und Außentank verbunden sind. Sie leiten Wärme nach Innen, und nach zwei Tagen muß der Tank nachgekühlt werden oder der Wasserstoff tritt aus.
Und genau an diesem Punkt setzt der neue Tank an, den Kesten und seine Kollegen entwickeln. Der Innentank schwebt im Inneren des Außenbehälters und wird durch Magneten gehalten. Außen befinden sich Permanentmagneten und am Innentank sind supraleitende Magneten befestigt. Die funktionieren bei den tiefen Temperaturen des Wasserstofftanks hervorragend. "So bildet sich ein stabiles magnetisches Kissen. Man braucht nurn noch Leitungsverbindungen, kann aber auf massive tragende Elemente verzichten", so Kersten. Der neue Tank hält seinen Inhalt immerhin doppelt so lange wie bisherige Behältnisse. Was er allerdings kostet, ist noch vollkommen unklar.
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