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Rekord: Die entfernteste Galaxie

Galaxien in der Reionisationsphase
Eine kürzlich entdeckte Galaxie ist das am weitesten entfernte Objekt. Eine französisch-britische Forschergruppe unter der Leitung von Matt Lehnert vom Pariser Observatorium fand mit dem Very Large Telescope (VLT) der ESO heraus, dass sich die Galaxie so zeigt, als das Universum erst 600 Millionen Jahre alt war.

Die Galaxie mit dem Namen UDFy-38135539 wurde im Jahre 2009 mit der Wide Field Camera 3 des Weltraumteleskops Hubble entdeckt. Matt Lehnert und seinen Kollegen gelang es nun, mit dem VLT und dem Spektografen SINFONI, die Rotverschiebung der Galaxie auf z=8,6 zu bestimmen. Rotverschiebung bedeutet, dass die Wellenlänge des Lichts, das uns von der Galaxie erreicht, durch die Expansion des Universums vergrößert ist und so in den infraroten Bereich verschoben ist. Mittels der Rotverschiebung können Astronomen auf das Alter von leuchtenden Objekten schließen.

Der Einblick in das Universum in dieser frühen Phase ist eine Herausforderung, da das Licht, das uns aus dieser Zeit erreicht, extrem schwach ist und die Quellen sehr klein sind. Hinzu kommt, dass das Universum zu dieser Zeit noch mit Wasserstoffnebel gefüllt war, der das ultraviolette Licht von jungen Galaxien absorbierte. Der Nebel wurde erst allmählich durch die Phase der Reionisation aufgelöst. Das Licht der ersten Sterne ionisierte dabei den Wasserstoff im Universum und machte es dadurch wieder transparent.

Was das Licht von UDFy-38135539 angeht, so vermuten die Astronomen, dass es nicht ausreichte, um den Wasserstoffnebel in seinem Umfeld aufzulösen. Wahrscheinlich gab es andere, schwächer leuchtende und weniger massereiche Galaxien in der Nähe, welche die Umgebung transparent machten.

Barbara Wolfart

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