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Beobachtungstipps für Amateurastronomen: Die Himmelshighlights in der zweiten Septemberhälfte

Sternhaufen und Galaxien sind empfehlenswerte Objekte für die zweite Septemberhälfte, aber auch der Blick auf die schmale Sichel des zunehmenden Mondes ist reizvoll.
Die Spiralgalaxie NGC 7331 im Sternbild Pegasus
An dieser Stelle möchten wir Ihnen im Abstand von rund zwei Wochen aktuelle Beobachtungstipps anbieten. Es geht vor allem um Objekte, die sich mit einem Feldstecher oder einem kleinen Teleskop beobachten lassen. Sie eignen sich somit besonders für Einsteiger in das Thema Himmelsbeobachtung.

Zwischen dem 24. und 27. September 2014 lässt sich kurz nach Sonnenuntergang die junge schmale Sichel des zunehmenden Mondes beobachten. Am 28. September bedeckt der Erdtrabant sogar den Ringplaneten Saturn. Dies ist leider von Deutschland aus nicht zu sehen, da der Mond zum Zeitpunkt der Bedeckung – etwa 6 Uhr morgens – weit unter unserem Horizont steht.

Ein weiterer Tipp ist der offene Sternhaufen Messier 11, auch "Wildentenhaufen" genannt. Sie können ihn am unteren Ende des Sternbilds Adler leicht finden. Einfach den drei Sternen in der Kurve folgen, sie zeigen quasi direkt darauf. Messier 11 ist recht groß, deshalb empfiehlt sich hier eine geringe Vergrößerung. Nur so bekommt man den Effekt der "Diamanten auf schwarzem Samt".

Der Wildentenhaufen Messier 11 im Sternbild Schild | Der "Wildentenhaufen" Messier 11 befindet sich am Schwanz des Adlers in der Sommermilchstraße. Er wirkt besonders schön mit kleiner Vergrößerung.

Schöne Objekte für kleine Instrumente sind außerdem auch die Kugelsternhaufen Messier 2 und Messier 15. Beide sind relativ hell und leicht zu finden. Messier 15 befindet sich etwas nördlich von Epsilon Pegasi (Enif) im Sternbild Pegasus, Messier 2 im Wassermann bildet den rechten Winkel im Dreieck mit Alpha und Beta Aquarii (Sadalmelik und Sadalsuud).

Die Kugelsternhaufen M 2 und M 15 | Die beiden Kugelsternhaufen Messier 2 und 15 bei Pegasus und Wassermann sind auch gut mit kleinen Teleskopen zu beobachten.

Ein gutes Objekt bei sehr dunklem Himmel ist IC 1396, der My-Cephei-Nebel beim gleichnamigen Stern im Kepheus. Er ist angeblich mit der Spektralklasse M 2 der röteste Stern am Nachthimmel und erhielt von Wilhelm Herschel seinen Spitznamen "Granatstern". Der Nebel an sich ist nicht besonders interessant, sondern vielmehr die große dunkle Staubwolke, die sich darin befindet, der so genannte "Elefantenrüssel". Am besten beobachten Sie IC 1396 mit einem Teleskop großer Öffnung und sehr geringer Vergrößerung. Der Nebel hinter der Dunkelwolke benötigt viel Lichtsammelfläche und der Elefantenrüssel einen möglichst hohen Kontrast, um sich von diesem abzuheben. Es hängt dabei viel von den Beobachtungsbedingungen ab.

Der Elefantenrüssel im My-Cephei-Nebel | Um den "Elefantenrüssel" im My-Cephei-Nebel (IC 1396) sehen zu können, braucht man schon beste Beobachtungsbedingungen.
Für weitere Informationen über das Geschehen am Nachthimmel im September empfehlen wir Ihnen die monatliche Rubrik "Aktuelles am Himmel", die in jedem Heft von "Sterne und Weltraum" erscheint.

Wenn Sie etwas weiter auf Herschels Spuren wandern möchten, können Sie sich die Galaxie NGC 7331 im nördlichen Pegasus anschauen. Die Galaxie mit einem hellen kompakten Kern wurde 1784 neben vielen anderen von Herschel entdeckt. Direkt daneben findet man auch eine besonders interessante Galaxiengruppe, die erst viel später entdeckt wurde, "Stephans Quintett". Wie der Name schon andeutet, besteht die Gruppe aus fünf Mitgliedern, deren Beobachtung aber mindestens ein Teleskop mit 20 Zentimeter Öffnung erfordert. Weitere interessante Galaxien sind die nahe Spiralgalaxie Messier 33, die in nächster Zeit immer höher steht, und zu etwas späterer Uhrzeit Messier 74. Sie ist mit rund 9 mag zwar nicht besonders hell, zeigt sich uns aber ähnlich wie die Whirlpoolgalaxie Messier 51 in der Vogelperspektive.

Die Spiralgalaxie NGC 7331 im Sternbild Pegasus | NGC 7331 im Pegasus ist eine typische Spiralgalaxie in Schrägaufsicht. Auffällig ist ihr heller Kern.

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