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News: Dinos mit Kamelhöcker

Manche Dinosaurierfossilien zeichnen sich durch lange Wirbelfortsätze aus, von denen bisher vermutet wird, daß sie flache Hautsegel stützten. Einer neuen Analyse zufolge, ähneln einige hintere Segel dagegen mehr Höckern, was nahelegt, daß diese Dinosaurier anpassungsfähiger waren, als man bisher angenommen hatte.
Die Hautsegel, so glaubt man, entwickelten sich ursprünglich vor etwa 270 Millionen Jahren bei den Vorgängern der Dinosaurier, den Pelycosauriern, zu denen auch der Dimetrodon gehört. Wahrscheinlich dienten die Segel diesen kleinen, kaltblütigen Reptilien als Hitzekollektoren. Ungefähr während der letzten 10 Jahre weitete man das Pelycosaurier-Modell auf verschiedene große Dinosaurier mit stacheligen Strukturen aus, die vor etwa 100 Millionen Jahren in Afrika lebten und vielleicht Hautsegel gehabt haben, um ihr Blut aufzuwärmen oder abzukühlen. Laut Jack Bowman Bailey, Paläontologe der Western Illinois University in Macomb, wurde jedoch die Notwendigkeit solcher Strukturen in Frage gestellt. Bei großen Tieren, die in heißem Klima leben, könnten Segel zur Überhitzung führen, sagt Bailey.

Bailey hat eine Analyse durchgeführt, die seiner Meinung nach zeigt, daß solche Dinos eher buckligen Büffeln als stachligen Echsen ähnelten. Er bezog die Wirbellänge des Ouranosaurus, einem Pflanzenfresser, und des Spinosaurus, einem Fleischfresser, auf zwei weitere Parameter: die Brusttiefe und die Höhe einer Bandscheibe. Dann maß er das gleiche Verhältnis bei verschiedenen Pelycosauriern mit Segeln auf dem Rücken sowie bei Büffeln mit Höckerrücken und bei zwei ausgestorbenen Tieren: einem riesigen buckligen Hirsch und einem ebenfalls gigantischem Kamel, das im Gegensatz zum heutigen Kamel eine Anordnung von Stacheln zur Abstützung seiner Höcker hatte. Das Verhältnis bei den stachligen Dinosauriern ähnelt dem der Säugetiere viel mehr als denen der Pelycosaurier, berichtet Bailey im Journal of Paleontology (Ausgabe Winter 1997). Er glaubt daher, daß die Stacheln der Dinosaurier – so wie die Büffelstacheln – Höcker aus Fettgewebe abstützten. Das Rückenfett hätte dann sowohl als Energiereserve in Zeiten der Futterknappheit fungiert, als auch als Hitzeschild, meint Bailey. Er fügt hinzu, daß die Tiere dadurch große Entfernungen hätten überwinden können.

Dem Dinosaurierexperten Paul Barrett von der University of Cambridge in Großbritannien zufolge, ist Baileys Interpretation sowohl neu als auch plausibel. Barrett ist froh, daß die Vorstellung von Segeln bei Dinosauriern mit Stacheln "verworfen wurde und an ihre Stelle Muskeln getreten sind". Doch seiner Ansicht nach wird die neue Auffassung schwer zu beweisen sein, da in Fossilien nur selten weiche Gewebestrukturen erhalten bleiben.

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