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Neurodegenerative Krankheiten: Doppelschlag gegen Parkinson'sche Krankheit

Einen neuen Behandlungsansatz hat ein Wissenschaftlerteam um Robert Malenka von der Universität Stanford bei Untersuchungen an Mäusen mit Parkinson-Symptomen gefunden. Die Forscher testeten zusätzlich zu schon bekannten wirksamen Medikamenten, die den Dopamin-Spiegel der Tiere erhöhen, eine Substanz, die die Menge von körpereigenen Cannabinoiden im Gehirn steigert. Durch diese Kombination milderten sie die Symptome der Nager nochmals deutlich.

Bisher wusste man, dass die Parkinson-Erkrankung mit einem Mangel an dem Botenstoff Dopamin in bestimmten Arealen des Gehirns einhergeht. Der Mangel entsteht durch das Absterben von dopaminproduzierenden Zellen in der Substantia nigra, einer Struktur im Mittelhirn, die Bewegungen plant und einleitet. Die neue Studie belegt nun, dass die Ausschüttung von Endocannabinoiden durch Dopaminmangel gehemmt wird.

Zudem wird deutlich, dass das Endocannabinoid-System an der bei Parkinson in Mitleidenschaft gezogenen Bewegungskontrolle beteiligt ist. Die Endocannabinoide spielen eine Rolle bei einer speziellen Form der gestörten neuronalen Plastizität, der so genannten Langzeit-Depression, einer dauerhaften Abschwächung der synaptischen Übertragung zwischen Nervenzellen. Durch ihre kombinierte Gabe von Dopamin-Agonisten und Endocannabinoid-Abbau-Hemmern konnten Malenka und Co die Plastizität wieder herstellen. (ar)

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