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Seuche: Ebolaimpfstoff besteht erste Sicherheitsprüfung

Der Ebolaimpfstoff cAd3-EBO zeigt gute Resultate in der ersten Phase der klinischen Prüfung. Doch trotz des Erfolges bleiben Fragen offen.
Ebola-Forscher US-Army

Einer der beiden experimentellen Impfstoffe gegen das Ebolavirus hat gute Resultate in der ersten klinischen Studienphase gezeigt. In dem Test an 20 gesunden Freiwilligen prüfte das Team um Julie Ledgerwood von den National Institutes of Health, ob das Präparat die gewünschte Immunreaktion erzeugt und keine gefährlichen Nebenwirkungen hervorruft. Ihre nun veröffentlichten Ergebnisse zeigen, dass der Impfstoff des Herstellers GSK beide Kriterien erfüllt.

Die Vakzine mit der Bezeichnung cAd3-EBO (chimpanzee adenovirus type 3–vectored ebolavirus vaccine) besteht aus einem zur Fortpflanzung unfähigen, biotechnisch hergestellten Schimpansenadenovirus, das Moleküle aus zwei verschiedenen Ebolaviren trägt. Bereits zuvor hatte sich in Tests gezeigt, dass cAd3-EBO nichtmenschliche Primaten vor der Infektion mit dem Ebolavirus schützt. Die Forscherinnen testeten das Präparat in zwei Dosierungen an je zehn Probanden, um nicht nur Effekte zu sehen, sondern auch einen Zusammenhang mit der verwendeten Dosis zu erkennen.

Die neuesten Testergebnisse bestärken nun die Fachwelt in ihrer Hoffnung, schnell einen Impfstoff gegen die weiter grassierende Seuche zu finden. Allerdings bleiben auch Warnzeichen und offene Fragen: So ist zwar die Immunreaktion tatsächlich abhängig von der Dosierung – ein gutes Zeichen –, jedoch traten bei der höheren Dosierung bei 7 Freiwilligen Nebenwirkungen auf, die bis zu hohem Fieber reichten. Da die Anzahl der Probenteilnehmer so gering ist, sind schwerere, womöglich lebensgefährliche Nebenwirkungen nicht sicher ausgeschlossen.

Hinzu kommt, dass für einen wirklichen Schutz möglicherweise die geringere Dosis nicht ausreicht, so dass man mehr Impfstoff produzieren muss als erhofft – was die Impfkampagne verzögern könnte. Wenn sich das Ergebnis von Ledgerwood und Kolleginnen bestätigt, kommt der wirklich schwierige Teil erst noch: Wenn es daran geht, die eigentliche Schutzwirkung von cAd3-EBO zu testen, müssen schwierige ethische und praktische Fragen beantwortet werden, über Studiendesigns, Dosierungen und Verteilung des Impfstoffs.

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