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Viruserkrankungen: Ebola-Viren vielfältiger als erhofft

Ebola
Ebolaviren kommen in unterschiedlichen Stämmen vor, die untereinander auch Gene austauschen können, berichten Wissenschaftler nach Untersuchungen von Virenproben aus Affen. Diese unerwartete Variabilität des Erregers, der beim Menschen eine tödliche hämorrhagische Fiebererkrankung hervorruft, war bislang nicht erkannt worden.

Die Gensequenz von aus erkrankten Menschen isolierten Viren ist bereits gut untersucht. Nun verglichen sie Eric Leroy und seine Kollegen vom Internationalen medizinischen Forschungszentrum von Franceville in Gabun mit DNA-Proben des Erregers, die sie aus sechs an der Infektion verendeten Gorillas und einem Schimpansen isoliert hatten. Die für die Affen tödlichen Viren entpupppten sich dabei als genetisch sehr ähnlich zu denen, die in der Umgebung Menschen infiziert hatten.

Die kombinierten Gendaten belegen zugleich erneut, dass Virenpopulation in Afrika sich etwa im Jahr 1976 in zwei größere Stämme aufgespalten hat. Zur Überraschung der Forscher zeigen die Ergebnisse aber, dass die Viren der einen Gruppe Gene mit denen der anderen austauschen. Dies ist bislang für Viren mit RNA als Erbsubstanz wie den Ebolaerregern kaum je beobachtet worden. Das Virus habe damit eine effektive Möglichkeit seine genetische Variabilität zu erhöhen, so die Forscher. Die Entwicklung eines dauerhaft wirksamen Impfstoffes werde damit wohl noch schwieriger als gedacht. (jo)

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