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News: Ein bunter Blick auf´s Ende

Licht hat viele Gesichter. Und jede einzelne Wellenlänge birgt eine Menge Informationen über den Prozeß, der die emittierende Materie zum Leuchten gebracht hat. Wenn Astronomen Himmelsobjekte in den verschiedenen Bereichen des elektromagnetischen Spektrums photographieren, können sie manchmal den zeitlichen Ablauf des Werdens und Vergehens im Weltall ablesen. Die neuesten Bilder eines planetaren Nebels erzählen die Geschichte vom Tod eines Sterns, der unserer Sonne recht ähnlich war.
Das Near Infrared Camera and Multi-Object Spectrometer (NICMOS) des Hubble-Weltraumteleskops hat einen Blick auf eine kurzlebige Zwischenphase des Objektes NGC 7027 geworfen. Dieser planetare Nebel ist sichtbares Anzeichen eines ausbrennenden Sternes mittlerer Größe. Dabei hat die Bezeichnung "planetarer Nebel" nicht mit realen Planeten zu tun, sondern erinnert daran, daß derartige Strukturen in den Teleskopen früherer Zeiten wie Planetenscheiben aussahen.

Wenn Sterne ihr Brennmaterial – Wasserstoff und Helium – aufgebraucht haben und anfangen, Materie in Schichten abzustoßen, können sie sich zu planetaren Nebeln entwickeln. NICMOS hat Bilder aus der Mitte einer sehr kurzen Entwicklungsphase eines Nebels eingefangen. Das photographierte Stadium dauert nicht einmal 1000 Jahre an. In seinem Verlauf heizt intensive ultraviolette Strahlung des Zentralsterns einen Teil der umgebenden Gaswolke auf, so daß sie zu leuchten beginnt. Um das heiße Gas herum liegt eine Wolke aus Staub und molekularem Wasserstoff.

Die NICMOS-Aufnahmen zeigen sehr schön den Übergang von der sehr heißen Region im Zentrum über den dünnen Bereich, in dem atomares Wasserstoffgas leuchtet (die Moleküle wurden durch das UV-Licht gespalten), und die Zone des kühleren molekularen Gases bis hin zur äußeren Staub- und Gaswolke.

NGC 7027 befindet sich in 3000 Lichtjahren Entfernung im Sternbild Schwan.

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