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Suche nach Außerirdischen: Ein Stäubchen im Sonnenstrahl

Die Erde als Exoplanet: Folgt man diesem Gedanken, sollte man sich auf die Sterne in der Transitzone der Erde vor der Sonne konzentrieren, um fremdes Leben im All zu finden, kalkulieren zwei deutsche Forscher.
Die Erde, die über dem Mondhorizont aufsteigt, aufgenommen von Apollo 11.

Bei der Suche nach außerirdischem Leben im All ist eines der Hauptprobleme die Frage: Wo soll man überhaupt nachschauen? Darauf geben jetzt René Heller vom Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung in Göttingen und Ralph Pudritz von der McMaster University in Ontario eine raffinierte Antwort. Sie versetzen sich in die Lage von Aliens, die nach fremden Lebewesen spähen. Aus dieser Perspektive wäre die Erde für Außerirdische nur aus einem schmalen Raumbereich im Universum zu entdecken. Jedenfalls wenn man davon ausgeht, dass Aliens mit derselben Technik nach Planeten suchen wie wir – der so genannten Transitmethode. Die Forscher schätzen nun die Zahl der interessanten Planeten in der von ihnen bestimmten Zone auf 10 000.

Bei der Transitmethode sucht ein Teleskop nach einer regelmäßigen Abschattung der Strahlung eines Sterns durch einen ihn umrundenden Himmelskörper. Das Teleskop Kepler hat auf diese Weise bereits mehrere tausend Exoplaneten oder -kandidaten gefunden. Heller und Pudritz gehen bei ihrer Untersuchung von der Zahl der Planeten in der habitablen Zone um die Sterne aus, die sich in dem schmalen Streifen der "Transitzone" der Erde befinden, die unser Planet abschattet. Dabei beschränken sie den Radius auf knapp 3300 Lichtjahre um die Sonne. Dieser Bereich entspricht der habitablen Zone der Milchstraße um unseren Stern. Außerdem gehen die Forscher von einer verkleinerten Transitzone der Erde aus. Es zählt nur der Raumausschnitt, in dem die Erde von der Mitte der Projektion auf die Sonne aus gesehen höchstens einen halben Sonnenradius entfernt vorüberzieht. Ihre Existenz ist dort einfacher nachweisbar.

Heller und Pudritz empfehlen nun, sich bei der Suche nach außerirdischen Signalen auf den von ihnen berechneten Teil des Universums zu konzentrieren. Etwa mit dem vom Astrophysiker Stephen Hawking unterstützten Projekt "Breakthrough Listen", das in zehn Jahren 100 Millionen Dollar in die Suche nach fremdem Leben im All investieren will. Denn dort sei die Chance am größten, dass Aliens uns bereits entdeckt haben und versuchen, Kontakt aufzunehmen.

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