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Planetenforschung: NASA plant Datenrelais-Satelliten für den Mars

Für Mitte der 2020er Jahre plant die NASA den Start eines Datenrelais-Satelliten zum Roten Planeten. Er soll die Bandbreite der Datenübermittlung zur Erde beträchtlich steigern, insbesondere von Sonden, die sich auf der Oberfläche befinden. Zudem soll er mit einem leistungsstarken Kamerasystem ausgerüstet werden, um die Marsoberfläche zu betrachten.
Schiaparelli trennt sich vom Trace Gas Orbiter (künstlerische Darstellung)

Kein Planet jenseits der Erde wird gerade so intensiv erkundet wie unsere äußere Nachbarwelt, der Mars. Derzeit sind zwei Marsrover auf seiner Oberfläche aktiv, und auf Umlaufbahnen tummeln sich fünf Orbiter, die unterschiedliche Aspekte des Roten Planeten untersuchen. Zwei der drei Marsorbiter der NASA sind aber schon ziemlich betagt und könnten jederzeit ausfallen. Dies wäre bitter für die US-Raumfahrtbehörde, wird doch über diese Satelliten ein Großteil der Datenkommunikation mit den Marsrovern und weiteren für die Zukunft geplanten Landesonden abgewickelt. Daher möchte die NASA Mitte der 2020er Jahre einen dezidierten Kommunikationssatelliten zum Mars schicken, dessen Hauptaufgabe die Übertragung von Bildern und Messwerten diverser Sonden mit sehr hoher Datenrate ist.

Zurzeit holt die NASA von der Raumfahrtindustrie Vorschläge für das Konzept eines solchen Satelliten ein – und es gibt noch weite Spielräume. Im Gespräch sind zum Beispiel optische Übertragungswege mittels Laser, die in der Lage sind, extrem hohe Datenmengen zu übermitteln, oder ein solarelektrischer Ionenantrieb für den Satelliten, um seine Bahnen um den Mars den jeweiligen Erfordernissen anpassen zu können. Dies wäre etwa nötig, wenn eine neue Sonde auf dem Roten Planeten aufsetzt und man ihre Landung "live" verfolgen will. Mit einem solchen leistungsstarken Datenrelais-Satelliten ließe sich ein Vielfaches der derzeit möglichen Daten zur Erde übertragen. Davon können auch die Landesonden anderer Raumfahrtnationen profitieren, die NASA bietet dies ausdrücklich an. Aber dieser Satellit soll nicht nur Daten auffangen und verstärkt zur Erde weiterleiten. Die NASA denkt auch daran, ihn mit einem leistungsfähigen Kamerasystem zur Oberflächenerkundung und Überwachung auszurüsten und somit die ständige Beobachtung dauerhaft fortsetzen zu können. Im Juni 2016 wird die NASA erste Verträge für Konzeptstudien an die Industrie vergeben, die rund vier Monate dauern und mit je 400 000 US-Dollar dotiert sind.

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