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Immunologie: Eine Genregion entscheidet über die natürliche HIV-Kontrolle

HLA-B
Es gibt Menschen, die zwar mit HIV infiziert sind, aber auch ohne Therapie nie an Aids erkranken werden, da ihr Immunsystem das Virus in Schach hält. Ein internationales Forschungskonsortium fand nun genetische Unterschiede, die für dieses Phänomen verantwortlich zu sein scheinen.

Diese Variationen treten alle in einer bestimmten Genregion auf, dem Haupthistokompatibilitätskomplex (MHC) Klasse I, wie die Wissenschaftler der International HIV Controllers Study zeigen konnten. Der Bereich kodiert für das MHC-Klasse-I-Molekül, welches in der Zelle Peptide des Virus bindet und an die Zelloberfläche transportiert. Dadurch erkennen spezialisierte Immunzellen von außen, dass die Zelle infiziert ist, und veranlassen daraufhin deren Zerstörung. Diese Immunabwehr ist umso effektiver, je besser das MHC-Klasse-I-Molekül die Viruspeptide erkennt. Die dafür entscheidende Bindungsstelle kommt bei den Menschen, die das HI-Virus kontrollieren können, in anderen Ausführungen vor als bei den Infizierten, denen das Virus gefährlich wird, glauben die Forscher.

Im MHC sind die genetischen Unterschiede zwischen Individuen besonders groß. Die Wissenschaftler haben eine so genannte genomweite Assoziationsstudie ("genome-wide association study") durchgeführt, bei der die genetischen Unterschiede der wenigen HIV-Infizierten, die das Virus kontrollieren können, mit den Unterschieden verglichen werden, die bei der Mehrheit der Infizierten vorkommen. Nur etwa einer von dreihundert Menschen, bei denen das HI-Virus nachgewiesen werden kann, zeigt diesen effizienten Kontrollmechanismus. (fb)

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