Beobachtungstipp: Eine Supernova in der Strudelgalaxie Messier 51
Bei einer Supernova-Explosion vom Typ II sind in einem massereichen Stern von mehr als acht Sonnenmassen die Fusionsreaktionen im Kern erloschen, und es hat sich ein Kern aus Eisen gebildet. Dieser wird plötzlich instabil und bricht in Sekundenbruchteilen zu einem Neutronenstern oder einem Schwarzen Loch zusammen. Dabei entsteht im Zentrum des Sterns eine starke, sich nach außen ausbreitende Stoßwelle, die in den äußeren, nicht kollabierten Schichten des Sterns extreme Fusionsreaktionen auslöst, die schließlich den Stern innerhalb von Stunden auseinander reißen. Für wenige Tage bis Wochen kann eine Supernova dieses Typs heller leuchten als die gesamte Galaxie mit ihren mehreren hundert Milliarden Sternen.
Die Strudelgalaxie (englisch: Whirlpool Galaxy) gehört zu den bekanntesten Welteninseln und war eine der ersten, bei der Mitte des 19. Jahrhunderts eine Spiralstruktur erkannt wurde. Sie leuchtet mit einer Helligkeit von 8,4 mag und erstreckt sich maximal über elf Bogenminuten, rund ein Drittel der Breite des Vollmonds. Die Galaxie befindet sich im nordöstlichen Randgebiet der Jagdhunde, 3,5 Grad südwestlich des 1,9 mag hellen Sterns Eta im Sternbild Großer Bär (Ursa Major, UMa), der die Spitze der Wagendeichsel markiert (siehe die beigestellte Aufsuchkarte). Sie lässt sich um Mitternacht hoch im Norden aufsuchen.
Messier 51 ist eine Galaxie von ähnlicher Größe wie unser Milchstraßensystem. Sie breitet sich also über rund 100 000 Lichtjahre aus. Auf Fotografien und in größeren Amateurfernrohren lässt sich gut die Spiralstruktur von Messier 51 erkennen und der in direkter Nachbarschaft befindliche Begleiter NGC 5195. Er steht mit Messier 51 in starker Schwerkraftwechselwirkung und hat so genannte Starbursts ausgelöst, die massenhafte Bildung von Sternen aus den in Messier 51 vorhandenen Ansammlungen aus Gas und Staub.
Die Starburst-Regionen leuchten in einem bläulichen Licht, da sie sehr viele massereiche und damit sehr heiße Sterne enthalten. Die massereichsten von ihnen haben nur eine kurze Lebenserwartung von wenigen Millionen Jahren, bis sie sich zu Roten Riesen aufblähen und schließlich als Supernovae explodieren.
Tilmann Althaus
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