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Exoplaneten: Eine Welt wie Styropor entdeckt

Manche Exoplaneten sind extrem - extrem exotisch: so wie KELT-11b. Er hat eine derart geringe Dichte, dass er auf Wasser schwimmen könnte.
Künstlerische Darstellung von Exoplanet KELT-11b

320 Lichtjahre entfernt von der Erde umkreist ein Exoplanet seinen Stern, der Astronomen gleich mehrfach erfreut. Denn KELT-11b besitzt einige rekordverdächtige Eigenschaften, die ihn zu einem optimalen Beobachtungsobjekt machen, wie Joshua Pepper von der Leigh University und sein Team im "Astronomical Journey" schreiben. "Er ist richtig aufgebläht: Er ist 40 Prozent größer als Jupiter, weist gleichzeitig aber nur ein Fünftel von dessen Masse auf", so Pepper. KELT-11b besitzt daher die Dichte von Styropor, er könnte also locker auf Wasser schwimmen. Momentan ist er der Planet mit der drittkleinsten Dichte, der bislang erfasst wurde.

Mehr noch faszinierte die Astronomen allerdings die riesige Atmosphäre des Planeten, die eine Dicke von mehr als 2760 Kilometern aufweist. Da KELT-11b seinen sehr hell leuchtenden Stern in geringer Distanz umrundet, macht ihn das zu einem der am besten zu beobachtenden Exoplaneten in der Südhemisphäre der Erde. Aufgespürt wurde er mit dem KELT-Projekt (Kilodegree Extremely Little Telescope), das zwei Teleskope in Südafrika und Arizona nutzt, um Exoplaneten vor sehr hellen Sternen zu entdecken. Mit Hilfe der gewaltigen Atmosphäre von KELT-11b wollen die Forscher einige Messinstrumente testen. Der Exoplanet nähert sich – in kosmischen Maßstäben – jedoch wohl seinem Ende: Er umkreist seinen Stern in nur fünf Tagen. Dieser ist sowohl größer als auch massereicher als unsere Sonne. Nach Einschätzung von Pepper und Co dürfte er sich daher zum Roten Riesen aufblähen und seinen Begleiter verschlucken.

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