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Riskanter Erstkontakt: Enthalten Alien-Botschaften Computerviren?

Eine komplexe Nachricht von Außerirdischen könnte Schadsoftware enthalten - oder gar eine gefährliche künstliche Intelligenz, warnen zwei Autoren.
Radioteleskope vor Sternenhimmel

Die erste Begegnung mit Außerirdischen ist ein riskanter Moment: Kommen sie wirklich in Frieden? Doch schon die allererste Kontaktaufnahme mit einer fremden Intelligenz im Weltall ist möglicherweise gefährlich – denn eine hinreichend lange Botschaft könnte ein Computervirus oder gar eine feindselige künstliche Intelligenz enthalten. Zu diesem Schluss jedenfalls kommen Michael Hippke von der Sternwarte Sonneberg und John G. Learned von der University of Hawaii in einer Veröffentlichung auf »ArXiv«. Demnach können wir weder mit letzter Sicherheit ausschließen, dass eine Botschaft Schadkode enthält, noch können wir garantieren, dass wir den Schadkode unter Kontrolle halten. Wenn wir kein Risiko eingehen wollen, müssten wir jede längere Botschaft von Aliens sofort ungelesen vernichten, schreiben sie.

Ausgangspunkt der Überlegungen von Learned und Hippke ist die Annahme, dass außerirdische Intelligenzen eine längere Botschaft mit nicht trivialem Inhalt schicken. Diese würde dann in irgendeiner Weise von IT-Systemen verarbeitet werden, die ein potenzieller Schadkode angreifen könnte. Möglich sei zum Beispiel, dass sich in der Nachricht eine künstliche Intelligenz verbirgt. Manche Fachleute wie der von den Autoren zitierte Philosoph Nick Bostrom sehen in der bloßen Existenz einer den Menschen überlegenen KI eine existenzielle Gefahr für die Menschheit.

Die beiden Forscher, die bisher nicht als Fachleute für IT-Sicherheit in Erscheinung getreten sind, argumentieren, dass eine KI durch menschliche Schwäche selbst einem hypothetischen Gefängnis wie einem isolierten Computer entkommen könnte. Learned und Hippke ziehen aus ihren Überlegungen vor allem Konsequenzen für unsere eigenen Botschaften an eventuelle Außerirdische: Wir sollten, schreiben sie, keine komplexen Computerprogramme versenden. Ankommende Botschaften dagegen sollten wir angesichts des potenziellen Nutzens unbedingt lesen.

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